Erfahrungen mit Zylinderkopfdichtungen => Wo beziehen

#1
Hi Leute,

aufgrund negativer eigener Erfahrungen und einschlägigen Erfahrungsberichten wollte ich nachhaken, wo Ihr Eure Zylinderkopfdichtungen und Kopfschrauben bezieht bzw. mit welchen Lieferanten/Herstellern Ihr gute (oder auch weniger gute) Erfahrungen gemacht habt?

Geht um einen 1500 i.e.,Bj. '86, Motor mit 10x10mm + 4x8mm Kopfschrauben.

Grüße!
Mäff

Erfahrungen mit Zylinderkopfdichtungen => Wo beziehen

#2
Wenn die ZK-Dichtung erneut undicht wird liegt es meist eher am Motor und nicht am Dichtungsmaterial:

- ungenügende Reinigung der Dichtflächen
- verzogene Dichtflächen
- zugesetzter Kühler
- undichter Kühlerdeckel
- Haarriss im Zylinderkopf oder Block
- mangelhafte Wasserpumpe
- zu viel Frostschutz im Kühlwasser
- Korrosion im Kühlsystem
- fehlerhaftes Anziehen des Zylinderkopfes (Reihenfolge/Moment/Nachziehen)
- falsches Reibmoment der ZK-Schrauben (woraus ein falsches Reibmoment resultiert)
- fehlerhaft eingestellte Zündung
- defektes Thermostat

... um nur mal die wichtigsten Fehlerquellen zu nennen.

Bei nicht serienmäßiger Verdichtung / Verbrennung kommen natürlich noch die höheren Verbrennungsdrücke hinzu. Da muss man ggf. auf anderes Dichtungsmaterial umsteigen.

Hast Du mit einem serienmäßigen Motor Probleme?
Bertone X1/9

Re: Erfahrungen mit Zylinderkopfdichtungen => Wo beziehen

#3
Gute Qualität bei solchen Teilen gibt es bei Claas finde ich.
Der hat z.B. auch die Kopfschrauben von Elring die tatsächlich Dehnschrauben sind.
Bei Axel Augustin hatte ich welche gekauft die meiner Meinung nach keine Dehnschrauben sind. Zumindest in der Theorie machen solche Schrauben einem dann die Gewinde im Block kaputt.
Gruß Querlenker

Emerson Fittipaldi - Formula 1 World Champion 1972-1974 :
"...I'm not exaggerating, the X1/9 drives just like a Formula 1. I've not often tested a car with road holding as good and as 'true' as this..."

Re: Erfahrungen mit Zylinderkopfdichtungen => Wo beziehen

#4
Danke für die Tipps, dann hake ich auf jeden Fall mal bei Claas nach.

Zur ersten Antwort:

Dichtflächen wurden gereinigt, Kühlsystem wurde seinerzeit gleich mit überholt, da ist inzwischen der hier im Forum bekannte überholte Kühler aus dem Kölner Raum drin, dabei wurden auch gleich WaPu, Thermostat, Schläuche etc. getauscht. Flüssigkeit mische ich eigtl. wie üblich 50/50 mit Wasser, Auto wird ja im Winter ohnehin nicht eingesetzt (aber unabhängig davon: ab wann ist es denn eigtl. zu viel, davon hatte ich bislang noch nichts gehört, habe sogar schonmal Tipps gelesen, nur Frostschutz wg. des dann angeblich besseren Rostschutzes einzufüllen).

Was die Schrauben angeht: Hatte ich beim gleichen Lieferanten bezogen wie die Dichtung, wie erkenne ich hier, was korrekt ist, d.h. ob es wirklich Dehnschrauben sind (wovon ich ausging) und ob der Reibwert stimmt?

Auch zum Haarriß noch eine Frage, da muss ich passen: Wie ließe sich das nachprüfen? Und: Würde dann nicht gleich nach dem Wechseln ein Problem auftreten statt erst 2 Jahre später?

Der Motor ist ansonsten kpl. Serie ohne Tuningmaßnahmen.

Grüße!
Mäff

Re: Erfahrungen mit Zylinderkopfdichtungen => Wo beziehen

#5
Dehnschrauben haben entweder eine Verjüngung im Schaft oder der gesamte Schaft ist ganz leicht dünner als der Teil mit Gewinde. So ist das bei Elring.
Ziel ist dass das Gewinde nicht die schwächste Stelle ist, so dass sie die Schraube irgendwo am Schaft dehnt anstatt im Gewinde.
Gruß Querlenker

Emerson Fittipaldi - Formula 1 World Champion 1972-1974 :
"...I'm not exaggerating, the X1/9 drives just like a Formula 1. I've not often tested a car with road holding as good and as 'true' as this..."

Re: Erfahrungen mit Zylinderkopfdichtungen => Wo beziehen

#6
Ziel ist es auch, dass eine gleichmäßige Vorspannung erreicht wird, da die Schrauben bis in den plastischen Bereich belastet werden. Damit ist auch klar, dass bei höheren Verbrennungsdrücken auch andere Schrauben verwendet werden sollten. Bei den Dehnschrauben ist das Anzugsmoment beschränkt.

Frostschutzmittel hat einen schlechteren Wärmeübergang. Das pur zu verwenden wäre Blödsinn. Auch 1:1 ist eigentlich unnötig. Üblicherweise reicht 1:2. Entscheidend ist natürlich das, was der Frostschutzmesser anzeigt.

Wenn Du Markenware kaufst und bereit bist, den entsprechenden Preis zu bezahlen, dann ist das unabhängig vom Händler.
Kopfdichtungsprobleme haben unsere serienmäßigen Motoren doch eher nicht.

Ein Haariss würde schnell zu einem erneuten Schaden führen.
Die zwei Jahre sind ja nun kommuniziert.

Gibt es ein Bild Deiner alten Kopfdichtung? Daran kann man viel ablesen.

Sind Kopf und Block geplant worden?

Wurden die Wasserübertritte der ZKD von Dir event. modifiziert worden oder wurde die ZKD verbaut wie gekauft?
Handelte es sich explizit um eine X1/9 ZKD?

Wurde die alte/neue ZKD verglichen?

Mit Reibwerte der Schrauben meinte ich, dass sie sauber, rostfrei und ggf. leicht geölt sind am Gewinde. Die Sacklöcher kein Öl enthalten, die richtigen Scheiben verwendet werden, etc.

Zündung? Vorentflammung durch Ölkohle?

Wie gesagt: es gibt viele Gründe, warum so eine ZKD aufgeben kann.
Bertone X1/9