Re: Nach 121 Monaten...

#223
Soderle, die rote Göttin verfügt nun über die folgenden nageleuen Komponenten:

Kühler
Wasserpumpe
Thermostat
Ventilatorsensor im Kühler
sämtliche Dichtungen im Kreislauf
Paraflu, blue

Der Heizungregler war eh schon neu.

Heute habe ich bei hochsommerlichen Temperaturen eine erste kleine Probefahrt unternommen. Das Ergebnis war ok, aber auch ernüchternd.
Im Landstrassenbetrieb blieb die Temperatur einen Strich unter der 90 Grad-Markierung. Alles ok also. Im Stadtverkehr wanderte der Zeiger zwischen 90 Grad und einen Strich darüber. Im Standbetrieb ging es auch zügig zwei bis drei Striche über 90 Grad, kam aber auch nie in die Nähe der roten Zone.
Vielleicht auch, weil ich da aus Sicherheitsgründen den zweiten Lüfter zugeschaltet habe, der die Temperatur recht fix wieder auf 90 Grad runter brachte und damit seine Daseinsberechtigung für mich mal wieder bewiesen hat.

Die flotte Autobahnetappe steht noch aus.

Als Zwischenfazit lässt sich sagen, dass die Unterschiede zu den alten Komponenten bislang nicht sonderlich extrem ausfallen.
Aber solange alles im grünen Bereich bleibt, ist alles ok.

Ich bereue ein wenig, dass ich den Sensor für die Temperaturanzeige am Motor nicht auch sofort ausgetauscht habe. Wird aber bei nächster Gelegenheit nachgeholt.
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#224
Halo Michael, miss der Temperaturanzeige nicht zu viel Bedeutung zu. Die ist ungefähr so genau, wie wenn Du den Luftdruck mit einem Tritt gegen die Reifen prüfst. Das hat mich mal eine ganze Weile zutiefst beunruhigt, bis es mir gereicht hat und ich den Fühler einens geeichten Messgeräts direkt in den Schlauch geschoben habe, bis ungefähr dahin wo der originale Fühler sitzt. Die Differenz waren fast 20℃, der Lüfter sprang demnach bei fast genau 90℃ an. Mit diesem Wissen hat es mich nie mehr gekratzt, wenn die Anzeige auf fast 110℃ stand, bevor der Lüfter loslegte. Erwarte auch nicht zuviel von dem neuen Kühler. Die Temperatur wird damit nicht niedriger, dafür sorgt schon dein Thermostat. Im Stadtverkehr und nach flotter Autobahnfahrt springt der Lüfter ganz genauso an wie vorher, aber immer nur für kurze Zeit, das ist der Unterschied. Und außerdem ein Zeichen dafür, das Dein Kühlkreislauf so funktioniert wie er soll.
Grüezi,
Thomas

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Beginne jeden Tag mit einem Lächeln - dann hast Du's hinter Dir!

Re: Nach 121 Monaten...

#225
Interessant wäre jetzt die Beobachtung, ob der Temperaturschalter im Kühler den originalen Lüfter automatisch eingeschaltet hat, und bei welcher Temperatur.
Dann wäre es noch sinnvoll, die Wassertemperatur mit einem externen Temperaturmessgerät zu vergleichen.

Es gibt leider auch den Fall, dass die Anzeige im Armaturenbrett nicht der Tatsache entspricht. Nachteilig ist auch, dass der Fühler im Motorblock, und der Temperaturfühler im Kühler sehr weit auseinander liegen.
Das einschalten des Lüfters erfolgt erst einige Zeit nach dem Anstieg der Motortemperatur. Daher bildet sich eine große Hysterese, die natürlich auch für das Absinken der Temperatur gilt.

Wenn das Kühlsystem nun besser werden soll, ist es unabdingbar, dass es schneller wird. Das erreicht man durch gute Pumpleistung, und vor allem durch wenig Flusswiderstand im System, bzw. Kühler.
Natürlich kann man die Temperatur durch Abkühlen im Kühler so beeinflussen, dass der Rücklauf niedriger ausfällt. Das beschäftigt den Thermostaten, und lässt die Temperaturanzeige stark schwanken.

Mich wundert immer, warum denn ein Schalter für den zweiten Lüfter eingebaut wird. Wenn der Kühler heiß ist, dann schaltet doch der Temperaturschalter den, oder auch die Lüfter automatisch.
Tut er das nicht, ist er defekt, oder schlicht und einfach das Wasser im Kühler noch nicht heiß genug. Wenn die angezeigte Motortemperatur steigt, macht es keinen Sinn, das Wasser im Kühler schon zusätzlich mehr zu kühlen, bevor die erhöhte Temperatur vorne angekommen ist.

Das Kühlsystem muss in meinen Augen "Regeln" dazu gehört nun mal, dass die Regelung ihren Job auch machen darf. Mir kommt es auch unnatürlich vor, dass man vorne tätig wird, wenn hinten was passiert.
Im Unterschied zum X haben vergleichbare Fahrzeuge mit identischem Motor einen sehr viel kleineren Kühlkreislauf. Die Reaktionszeit ist dort kürzer, die Schwankungen im System teilweise nicht mehr erkennbar.
Das wird der X nie erreichen.

Um genau feststellen zu können wo noch Verbesserungen möglich sind, würde ich einige Messungen durchführen.
Am besten ein Thermometer in den Ausgleichsbehälter, und ein weiteres an den Kühlerzulaufschlauch, und eventuell am Kühlerrücklaufschlauch.
Dann den Motor im stand warm laufen lassen, und die Temperaturen beobachten. So sieht man deutlich, wann die Temperaturen den Thermostaten bewegen, und wann die Temperatur am Kühler ankommt.
Das kann man dann machen, bis der Thermoschalter den Lüfter anschaltet, und hoffentlich auch wider ausschaltet. Eine Beurteilung der Temperaturanzeige im Armaturenbrett ist so auch möglich.

Eventuell wird sich zeigen, dass die Motortemperatur nur im Zaum zu halten ist, wenn der Rücklauf unter das normale Maß gekühlt wird. Das würde bedeuten, dass der Kühler in der Kühlleistung durchaus ausreichend ist, aber der Wärmeaustausch zu langsam stattfindet. Die Kühlleistung am Kühler noch mehr zu erhöhen würde den Rücklauf noch niedriger machen, und das System noch mehr Schwankungen erleiden.
Der Motor profitiert zwar kurzfristig vom kühlen Rücklauf, die konstante Regelung wird aber schwierig, da jede Änderung der Motorleistung Lufttemperatur ect. stark einfließen.

Du schreibst, dass alle Komponenten durch Neuteile ersetzt wurden. Entspricht der Kühler dem originalen, hat die Wasserpumpe den richtigen Pumpenspalt, hat der Thermostat den richtigen Wärmewert, und öffnet er wirklich ganz?
Wenn genug Pumpleistung im System ist, kommt am Entlüfter des Kühlers schon im Standgas ordentlich Wasser, wenn er aufgedreht wird.
Manchmal kann eine falsch geschnittene Dichtung, oder zu viel Dichtmasse einen Wasserkanal deutlich reduzieren.

Wenn ich meinen x so lange im stand laufen lasse, bis der Lüfter angeht, läuft dieser etwa in Zeitfenstern von 20-30 Sek., im Abstand von 2-3 Min. Bei den derzeitigen Temperaturen auch schon mal 1-2 Min.
Die Temperaturanzeige pendelt dabei etwa gleichmäßig um die 90°C. Aber nie mehr als einen Teilstrich. Aber Achtung, die Anzeige ist nicht stabilisiert. Die Bordspannung sinkt je nach Qualität der Elektrik so stark, dass die Anzeige dadurch zusätzlich abfällt.

meine Beurteilung, unverbindlich, und nicht zwingend fehlerfrei. :D

edit:
Tommy124 hat inzwischen was geschrieben, was ich genau so sehe.
gruß
Patrick


---- das letzte Auto ist immer ein Kombi! ----

Re: Nach 121 Monaten...

#226
@ Thommy & Patrick,
vielen Dank für die Insiderinformationen aus dem Kühlkreislauf, die auch für jemanden, der nicht so tief in der Thematik steckt, nachvollziehbar waren..

Insgesamt bin ich aufgrund der ganzen neuen Komponenten sehr entspannt und denke inzwischen auch, dass das Anzeigeinstrument eher grobmotorisch unterwegs ist.
Zudem haben wir direkt nach der ersten Probefahrt einmal diverse Punkte mit einem externen Meßgerät (so ein modernes Teil, dass allein durch anvisieren die Temp. erfasst) gecheckt und kamen nirgendwo über 90 Grad.

Die Komponenten stammen von einem X-Speziallisten und die Dichtungen wurde mit Curil exakt positioniert, so dass ich davon ausgehe, der der Realität wirklich stressfrei unterwegs sein kann.

Nochmal kurz zu unserem gemeinsamen Lieblingsthema ==> zuschaltbarer Lüfter.... Ich kann eure Argumentation ja durchaus nachvollziehen, aber wenn ich im Stau stehe und die Temperatur (auf der Anzeige) aus unerfindlichen Gründen kontinuierlich steigt, beruhigt es mich einfach, meinen Zauberknopf zu drücken und dabei zuzusehen, wie sie wieder sinkt.

Der automatische Lüfter springt übrigens recht flott an, sobald auf der Anzeige die 90 Grad erscheinen. Im Stand packt er es alleine aber nicht, die Temperatur wieder runter zu bekommen.
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#227
Miket hat geschrieben:haben wir direkt nach der ersten Probefahrt einmal diverse Punkte mit einem externen Meßgerät (so ein modernes Teil, dass allein durch anvisieren die Temp. erfasst) gecheckt und kamen nirgendwo über 90 Grad.

Damit hast Du ein Schätzeisen durch das andere ersetzt....
- Emissionsgrad wurde wie eingestellt?
- wie kannst Du von der Oberflächentemperatur ohne weiteres auf die Fluidtemperatur schließen?

==> solange Dein Lüfter nicht DAUERND läuft ist doch alles ok!
Viel wichtiger (und das habe ich noch nicht gelesen) ist, dass Dein Kühlerdeckel funktioniert und den vorgeschriebenen Überdruck auch hält. Dann machen auch Temperaturen >100Grad nichts aus!
Bertone X1/9

Re: Nach 121 Monaten...

#228
Miket hat geschrieben:Der automatische Lüfter springt übrigens recht flott an, sobald auf der Anzeige die 90 Grad erscheinen. Im Stand packt er es alleine aber nicht, die Temperatur wieder runter zu bekommen.


Hmmm, bist du sicher?
Wenn der Lüfter das im Stand nicht schafft (so wie von Patrick beschrieben) dann ist da was nicht in Ordnung, bzw nicht so wie es gehört.

Sagst Du also dass ein Lüfter bei Dir das nicht schafft, beide Lüfter zusammen schaffen es?
Gruß Querlenker

Emerson Fittipaldi - Formula 1 World Champion 1972-1974 :
"...I'm not exaggerating, the X1/9 drives just like a Formula 1. I've not often tested a car with road holding as good and as 'true' as this..."

Re: Nach 121 Monaten...

#229
Pauer hat geschrieben:
Miket hat geschrieben:haben wir direkt nach der ersten Probefahrt einmal diverse Punkte mit einem externen Meßgerät (so ein modernes Teil, dass allein durch anvisieren die Temp. erfasst) gecheckt und kamen nirgendwo über 90 Grad.

Damit hast Du ein Schätzeisen durch das andere ersetzt....
- Emissionsgrad wurde wie eingestellt?
- wie kannst Du von der Oberflächentemperatur ohne weiteres auf die Fluidtemperatur schließen?

==> solange Dein Lüfter nicht DAUERND läuft ist doch alles ok!
Viel wichtiger (und das habe ich noch nicht gelesen) ist, dass Dein Kühlerdeckel funktioniert und den vorgeschriebenen Überdruck auch hält. Dann machen auch Temperaturen >100Grad nichts aus!


Ich kann die Qualität des "Schätzeisens" nicht beurteilen, aber es war das Werkzeug eines Profimechaniker, der schon länger zu seiner vollsten Zufriedenheit mit diesem High-Tech Gerät arbeitet.
Wie da was eingestellt wurde und wie das Gerät nun arbeitet kann ich Dir beim besten Willen nicht sagen, aber es war ganz sicher kein Baumarktwunderteil...,

Der Kühlerdeckel (0,7 bar) ist bereits vor einiger Zeit ausgetauscht worden und dürfte damit auch ok sein. Der Serienlüfter läuft relativ häufig, aber eben nicht permanent.

Wie schon gesagt, gehe ich inzwischen davon aus, dass da grundsätzlich alles ok ist und werde die Sache jetzt weiter beobachten.
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#230
Querlenker hat geschrieben:
Miket hat geschrieben:Der automatische Lüfter springt übrigens recht flott an, sobald auf der Anzeige die 90 Grad erscheinen. Im Stand packt er es alleine aber nicht, die Temperatur wieder runter zu bekommen.


Hmmm, bist du sicher?
Wenn der Lüfter das im Stand nicht schafft (so wie von Patrick beschrieben) dann ist da was nicht in Ordnung, bzw nicht so wie es gehört.

Sagst Du also dass ein Lüfter bei Dir das nicht schafft, beide Lüfter zusammen schaffen es?


Hi Ulix,
ich hab's bislang noch nicht auf die Spitze getrieben und einfach mal abgewartet, ob es der eine Lüfter nicht doch alleine packt.
Fakt ist aber, dass die Anzeige bei warmer Umgebungstemperatur im Stau 2 - 3 Striche über 90 Grad hoch ging.
Möglicherweise wäre sie dann da stehen geblieben, aber ich habe da doch lieber den Zusatzlüfterdazu geschaltet und es ging recht zügig wieder auf 90 Grad zurück.

Das sind die aktuellen Eindrücke nach den ersten zwei, drei Ausfahrten bei hochsommerlichen Temperaturen in der Stadt. Auf der Landstrasse habe ich null Probleme und bleibe bei 90 Grad bzw. einen Strich drunter.
Am mangelnden Abfluss der Luft durch den zweiten Lüfter kann es also definitiv nicht liegen.

Aber wie schon gesagt, bin ich bislang, auch meilenweg weg von kritischen Bereichen. Das war vor dem Austausch aller Komponenten zuweilen anders (siehe z.B. das Foto der Anzeige vor einigen Seiten in diesem Thread).
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#231
irgendwie liest sich das alles etwas konfus.

Zwei Lüfter machen den Motor nicht kühler, sondern sie laufen kürzer.

Der Thermostat regelt die Motortemperatur, kommt vom Kühler Wasser, das kühler als gefordert ist, fängt der Thermostat an, den Kühlerkreislauf zu reduzieren.
Hat der Thermostat den Kühlerkreislauf reduziert, fällt die Temperatur im Kühler schneller ab, da nicht nur das Gebläse läuft, sondern auch der Nachschub an Wärme geringer wird.
Ist die Temperatur im Kühler weit genug unten, stellt der Lüfter ab, und der Rücklauf wird wieder wärmer. Das lässt den Thermostaten wieder aufgehen, und die ganze Sache beginnt von vorne.
Das ganze bezieht sich ohne Fahrtwind. Ist dann Fahrtwind vorhanden moduliert das ganze rein über den Thermostaten, immer unterhalb der Einschaltgrenze des Lüfters.

Deshalb ist der zweite Lüfter nur dann notwendig, wenn die Laufzeit von einem Lüfter zu lange ist, oder gar durchläuft. Die ganze Kühler/Lüfter Kombination sollte so viel Leistung erbringen, dass der Thermostat arbeiten kann. Reicht diese Leistung nicht aus, bleibt der Thermostat ganz offen, und die Motortemperatur ändert sich je nach Überforderung des Systems.

Im Grundsatz geht es darum die Wärme aus dem Motor zum Kühler zu bringen. Man kann mit hohem Wasserfluss und geringer Verweildauer im Motor und Kühler genau so viel Wärme transportieren, als wie mit geringem Wasserfluss und dafür lange Verweildauer. Der Unterschied liegt aber deutlich in der Differenz der Temperatur im Kühler/Motor Vor- und Rücklauf. Diese Differenz wird mit steigendem Wasserfluss kleiner, ohne dass die Kühlleistung geringer wäre. Es ist also nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen, wenn der Rücklauf vom Kühler kaum kühler ist als der Zulauf.
Wenn ich es einfach Ausdrücken müsste, würde ich sagen: entweder nicht so oft aber viel Temperatur transportieren, oder wenig Temperatur dafür öfter transportieren. Der X gehört eindeutig zu den ersteren.

Es wäre wirklich interessant zu wissen, ob der einzelne Lüfter durchläuft oder nicht. Und bei welcher Temperatur das System sich dann einpendelt.
gruß
Patrick


---- das letzte Auto ist immer ein Kombi! ----

Re: Nach 121 Monaten...

#232
Was mir noch einfällt:
Mal grundsätzlich stört der stehende zweite Lüfter im Stand nicht, weil er ja keinen Fahrtwind versperrt.
Laut Fiat-Unterlagen liegt die Einschalttemperatur des Wärmeschalters am Kühler bei 92°C +/-2°C.
Also sind grundsätzlich Temperaturen von 90°C bis 94°C je Schalter vollkommen normal.
Da es eine Weile dauert, bis das Wasser durch den Kreislauf gepumpt worden ist, können am Instrument im Cockpit die Temperaturen noch etwas drüber oder drunter liegen, würde das Instrument genau anzeigen.
Genauso ist es also auch normal, wenn der Lüfter im Bereich von mind. 90°C wieder abschaltet, die Temperatur im Stand
also nie habhaft unter die 90°C sinkt.
Was anderes ist das während der Fahrt. Da der Thermostat bereits bei deutlich niedrigeren Temperaturen öffnet, kann es gut sein, daß der Fahrtwind den lastarmen Motor deutlich unter die 90°C runterkühlt.
Die Anzeige im Cockpit schwankt im normalen Betrieb also erheblich.
(Manche Hersteller unterdrücken diese Schwankungen der Temperaturanzeige übrigens seit langem künstlich, um die Kunden nicht zu verunsichern).
Den zweiten Lüfter bei Temperaturen von um die 90°C von Hand zuzuschalten ist also also vollkommen überflüssig.
Das ist nicht nur überflüssig, das stresst sogar, weil Du immer unsicher auf die Anzeige schaust in Erwartung eingreifen zu müssen.
So bald der Standartlüfter anläuft und nach einer gewissen Zeit wieder abschaltet ist alles in Butter.
Man könnte jetzt noch darüber philosophieren, wie lange und wie oft sich der Standartlüfter zuschalten soll.
In Anbetracht unterschiedlichster Wartungs- und Pflegezustände, sowie der oftmals unterirdischen Ersatzteilqualität von Neuteilen, führen da vergleichende Betrachtungen aber irgendwie auch nicht weiter.
Man muß es halt ein einziges Mal aushalten, auf die Regelung der Kühlung zu vertrauen, anders geht's natürlich nicht ;-).

Gruß,
Markus

Huch, Patricks Beitrag hatte ich gar nicht gelesen, ich glaube nicht, daß der Thermostat im Stand irgendwas macht.

Re: Nach 121 Monaten...

#233
Patrick hat geschrieben:Im Grundsatz geht es darum die Wärme aus dem Motor zum Kühler zu bringen. Man kann mit hohem Wasserfluss und geringer Verweildauer im Motor und Kühler genau so viel Wärme transportieren, als wie mit geringem Wasserfluss und dafür lange Verweildauer. Der Unterschied liegt aber deutlich in der Differenz der Temperatur im Kühler/Motor Vor- und Rücklauf. Diese Differenz wird mit steigendem Wasserfluss kleiner, ohne dass die Kühlleistung geringer wäre. Es ist also nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen, wenn der Rücklauf vom Kühler kaum kühler ist als der Zulauf.
Wenn ich es einfach Ausdrücken müsste, würde ich sagen: entweder nicht so oft aber viel Temperatur transportieren, oder wenig Temperatur dafür öfter transportieren. Der X gehört eindeutig zu den ersteren.


Patrick, höchst selten wird dieser Zusammenhang im Internet mal korrekt dargestellt. Vielen Dank dafür.
Die Mär die sich im Internet verbreitet hat ist die dass die Geschwindigkeit im Kühler nicht zu hoch sein darf, damit das Wasser auch Zeit hat sich abzukühlen.

Diese Theorie betrachtet sozusagen einen einzigen Wassertropfen und wieviel dieser kühlen kann, vernachlässigt aber komplett die Tatsache dass bei höherem Durchfluß ja viel mehr Tropfen an der Kühlaufgabe beteiligt sind und dadurch jeder Tropfer viel weniger kühlen muss.
Was ist also effektiver? Das ist bestimmt durch den Wärmeübergang. Der Wärmeübergang von Motorblock zu Wasser ist gut (Festkörper zu Flüssigkeit), der Wärmeübergang von Kühler zu Luft ist schlecht (Festkörper zu Luft). Dort ist also die "Engstelle".
Wie kann man den Wärmeübergang dort optimieren? Der Wärmeübergang ist getrieben von der Temperaturdifferenz. Je heißer das Wasser im Kühler und je kälter die Luft, desdo mehr Wärme kann abgegeben werden. Pumpe ich das Wasser langsam und es ist am Kühlerausgang schon gut abgekühlt, kann ich hier weniger Hitze abgeben als wenn die Temperatur hoch ist, bei höherer Strömungsgeschwindigkeit.
Man darf das Problem nicht aus Sicht des Wassertropfens sehen sondern aus Sicht der Wärme. Wie kann diese am schnellsten vom Motorblock an die Luft.

Also je schneller man pumpt, desdo mehr Wärmetransfer. (Es gibt natürlich Grenzen, Kavitation etc.).
Gruß Querlenker

Emerson Fittipaldi - Formula 1 World Champion 1972-1974 :
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Re: Nach 121 Monaten...

#234
ja nett,mir ist das etwaszuviel viel Theorie
meine beiden X haben Serienkühler,Serien Ventilator.
Aber mehr Leistung.
Problem gabs nur einmal Da war das Kabel vom Schalter ab.
Das wars.Wenn alles ok ist lauft der X Thermisch so wie er soll.
Ölkühler hab ich vorsichtshalber in allen alten Karren.

Re: Nach 121 Monaten...

#235
ja die Theorie ist manchmal etwas trocken. :D

seit einigen Jahren befasse ich mich mit Wasserbasierenden Kühlsystemen für CPU und GPU.
Es gilt dort die gleiche Situation zu beherrschen. Bei den Systemen mit geringem Wasserfluss habe ich immer eine große Differenz zwischen Vor und Rücklauf. Auch der Luft Ein- und Austritt am Kühler haben dann eine große Differenz. Im Vergleich mit einem System mit hohen Wasserfluss habe ich dort genau das Gegenteil. Sowohl Luft als auch Wasser haben geringe Unterschiede. Beide Systeme haben aber absolut die gleiche Kühlleistung. Das eine System transportiert mit wenig Bewegung eine hohe Temperatur, das andere halt mit viel Bewegung eine geringere Temperatur. Nachgerechnet transportieren beide Systeme genau gleich viel Kelvin pro Liter/Minute.

Am X stört mich am meisten, dass der Thermoschalter den Lüfter zwar korrekt einschaltet, aber die Anzeige hinten an der Wärmequelle sitzt. Technisch gesehen ist das nicht schlimm, weil in der Zeit, in der das erwärmte Wasser nach vorne fließt, noch restliches kühleres Wasser im Rücklauf zurückfließt. Aber die Anzeige innen kann somit nie darstellen, wann der Lüfter tatsächlich läuft. Mann hat leicht Panik, wenn die Motortemperatur laut Anzeige schon hoch ist, die Wärme aber noch nicht am Kühler angelangt ist.
Bei Fahrzeugen bei denen der Kühler direkt vor dem Motor sitzt, ist die Temperatur sofort im Umlauf.

Meine persönliche Empfehlung geht daher nicht nur zum hohen Luftdurchsatz im Kühler, sondern auch zum schnellen Wasserfluss. Mit gleicher Kühlleistung muss weniger Temperaturunterschied an die Luft abgegeben werden. Mein revidierter Kühler hat im Vergleich zum originalen Kühler in beiden Belangen deutlich geringere Widerstände. Zudem habe ich das Pumpengehäuse der nachbau-Pumpe so weit angepasst, dass der Pumpenspalt den von Fiat vorgegebenen Wert für den X einhält. Zusätzlich habe ich die miserabel gegossenen Kanäle im Pumpengehäuse sauber nachgearbeitet.
gruß
Patrick


---- das letzte Auto ist immer ein Kombi! ----

Re: Nach 121 Monaten...

#236
Mal simpel gefragt...

Wenn die Durchflussgeschwindigkeit der Schlüssel zum Glück ist - wäre dann nicht ein kleineres Wasserpumpenrad sinnvoll?

Vielleicht gibt es da ja etwas Passendes im FIAT-Programm? Oder würde das die Lager überstrapazieren? Oder wäre der Effekt so gering, dass das nichts bringen würde?

Noch mal kurz zurück zum Ausgangspunkt. Sorry, wenn das z.T. "konfus" geschrieben war, aber ich kann als technischer Laie hier nur meine Eindrücke wiedergeben. Und wenn ich während der Fahrt keinerlei gravierenden Probleme habe und sich im Stand eine leicht erhöhte Temperatur in der Anzeige durch einen Knopfdruck 'runter regulieren lässt, fühlt sich das erstmal gut an.

Wie schon beschrieben, vertraue ich den neuen Komponenten und hege eher eine gewisse Skepsis gegenüber der Anzeige. Fakt ist auch, dass ich seit dem Wechsel nie annähernd auch nur in die Nähe des roten Bereichs gekommen bin (max 2 - 3 Striche über 90 Grad).
Vor diesem Hintergrund bin ich also recht entspannt und wollte hier nur zum Ausdruck bringen, dass sich wider Erwarten nicht der ganz große Wow-Effekt eingestellt hat, obwohl man alles mögliche im System angefasst hat.
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#237
@Mike und @ Patrick. Am 16.06. könnt ihr beim Abendessen im Drehrestaurant diskutieren bis ihr umfallt. Reserviere schon mal Platzkarten 8)
Gruß
Heiko Lange

BERTONE X1/9 CLUB DEUTSCHLAND e.V.
Mitgliederverwaltung/Homepage
heiko.lange(at)x1-9.de
www.x1-9.de

1500er 5-Speed
01/1979

Re: Nach 121 Monaten...

#238
Heiko hat geschrieben:@Mike und @ Patrick. Am 16.06. könnt ihr beim Abendessen im Drehrestaurant diskutieren bis ihr umfallt. Reserviere schon mal Platzkarten 8)


und zwei kühle Bier! :D
gruß
Patrick


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Re: Nach 121 Monaten...

#239
Dann kann ich Euch auch den Unterschied des Wärmetransports in einer laminaren und turbulenten Grenzschicht erklären, so dass die Strömungsgeschwindigkeit auf jeden Fall nach unten begrenzt ist und dass zu viel Frostschutzmittel eben auch den Wärmetransport nicht fördert.
Die Wärmeübertragungskoeffizienten korrelieren zudem direkt mit der Strömungsgeschwindigkeit.

Das Thermostat im Motor ist zu träge, um Temperatursprünge im Motor zu verhindern.
Michael: für einen "technischen Laien" diskutierst Du leidenschaftlich mit, zeigst aber doch eine große Beratungsresistenz :-)
Selbst bei leistungsgesteigerten Motoren kommt der X bei einem technisch einwandfreien Kühlsystem nicht an seine Grenzen.
Nach jeder Reparatur ist eon Standardtest von mir, den Motor im Stand laufen zu lassen bis der Lüfter anspringt (und wieder ausgeht). Wenn das schief läuft, dann hast Du bereits einen zweiten Lüfter an Bord: Dein Heizungslüfter! Der Heizungskühler hängt direkt im Motorkühlkreislauf: besser kannst Du Deine Zusatzkühlung nicht ausführen (wird halt warm im Innenraum :-) )
Bertone X1/9