Re: Nach 121 Monaten...

#242
Ich muß den Mike mal in Schutz nehmen.
Früher war der Verbau eines zweiten Gebläses absolut üblich, unter anderem weil die vorhandenen Befestigungspunkte geradezu dazu einluden und Lüfter billigst verfügbar waren.
Außerdem hat der X1/9 nur so lange einen gesunden Temperaturhaushalt, so lange wirklich alles in Ordnung ist und er regelmäßig gewartet wurde - ein leicht vergammelter Kühler konnte das schon dramatisch ändern.
Vielen, vielen X1/9 wurde es also schon nach ein paar Jahren im Sommer recht warm um's Herz, ohne daß ein eindeutiger Defekt auszumachen war (Kühler hat damals kein Mensch überholt geschweige denn neu gekauft, die kamen allenfalls vom Schrott, wenn der alte ein Loch hatte!).
Und da hat dann bei allen (in der Praxis kaum wahrnehmbaren) Nachteilen, der manuell zuschaltbare, zweite Lüfter geholfen.
Punkt.
Zumal es kaum ein Fahrzeug gab, bei dem die Temperaturanzeige zwischen gemütlichem Landstraßentempo und Stop and Go im Stau so stark gependelt hat wie beim X1/9.
Aus all diesen Gründen verstehe ich dann auch die Neigung das Gebläse von Hand zuschalten zu wollen (ich habe bei mir seit dem Ausfall meines Thermoschalters zusätzlich einen Überbrückungsschalter für den Lüfter drin) , sobald die Nadel habhaft über die 90°C steigt.
So ein Wert auf der Anzeige fühlt sich im X einfach nicht gut an, gerade wenn man schon mal drin saß und miterlebt hat, wie er dann tatsächlich überhitzt (die Gewissheit, ob der Ungenauigkeit der Anzeige ist da übrigens NICHT hilfreich).
Das muß man dann auch einfach mal akzeptieren können, ohne da ständig weiter drauf rum zu hacken.

In diesem Sinne :wink: .

Gruß,
Markus

Re: Nach 121 Monaten...

#244
Kürzlich entdeckte ich an beiden Schwellern an der Sicke zum hinteren Kotflügel ganz kleine Rostblasen... Dieser Übergang ist m.E. auch prädestiniert für diese Probleme, da die Karosse dort eine gewisse Bewegung hat und entsprechend anfällig ist, wenn die Fugendichtmasse mit den Jahren aushärtet und von Feuchtigkeit unterwandert wird.
Also habe ich die Problemzone unerschrocken freigelegt und sah dann, trotz reichlich Hohlraumversiegelung zwei Szenarien. Auf der Beifahrerseite war nur wenig Rost unter der Dichtmasse, was sich mit dem Dremel gut bearbeiten ließ.
Auf der Fahrerseite sah es zu meinem Schrecken so aus:

Bild


Da die Sache ordentlich und nachhaltig in Stand gesetzt werden sollte, habe ich mich also an einen örtlichen Meister-Fachbetrieb (Karrosseriebau & Lack) gewendet, der z.B. auch gerade eine hervorragende Pagode in Arbeit hatte.
Der Meister hat sich das Problem angesehen, meinte, dass er auf jeden Fall den Schweller öffnen müsste, ein neues Blech einsetzen und das Ganze so wieder beilackieren würde, dass nichts mehr zu sehen wäre. Der ganze Spaß würde dann in etwa bei 150,- € liegen.
Fand ich ok und wir einigten uns dann darauf, dass ich den X Mittwoch vorbei bringe und Freitagnachmittag wieder abhole. Als ich Freitag da auf der Matte stand, war das Spielmobil natürlich nicht fertig... Heute war es dann aber immerhin soweit.

Dabei gab es dann gleich ein paar Überraschungen... Erst einmal war der Meister bereits im Wochenende und ich würde nur noch von einem Hansel erwartet, der das Auto übergab und das Geld kassierte...
Zweite Überraschung (wurde mir vorher am Telefon mitgeteilt): aus 150,- € wurden 250,- €, weil sechs Stunden am Auto gearbeitet wurde...

Das Ergebnis war allerdings für mich nur in einem Punkt befriedigend.. Der Lack ist ohne Farbunterschied gelungen. Aaaaaber....

1. Problem: Am Schweller war Steinschlagschutz aufgetragen. Die nachbearbeiteten Stellen sind nun spiegelglatt! Sieht man im Schwellerbereich zum Glück nicht auf Anhieb, fällt mir oder einem Gutachter aber sofort ins Auge.
Kommt auf dem Foto leider nicht so plastisch 'rüber, aber trotzdem...

Bild


2. Problem: Die Wagenheberaufnahme wurde mit geschliffen, aber weder grundiert, noch lackiert! Man hat mir allen Ernstes ein Auto mit blankem Bleck hingestellt!!!

Bild


3. Problem: Nicht schlimm, da schnell zu korrigieren, aber ich werde es nie verstehen, warum man ein Platikstopfen in einem Fachbetrieb nicht einfach entfernt, statt ihn stümperhaft abzukleben...

Bild


4. Problem: Offenbar wurde der X hochgebockt, um die Schadensstellen besser zu erreichen. Die Wagenheberaufnahmen sehen an beiden Seiten nun wie folgt aus:

Bild


5. Problem: Es wurde wohl mit reichlich Spachtel gearbeitet... Das sieht dann an einer Stelle wie folgt aus....

Bild


Ich bin nach dem Besuch eines "renomierten Fachbetriebs" alsio wieder mal ordentlich bedient und kann vor dem Treffen im Westerwald morgen nun erst einmal schnell nacharbeiten, damit ich da zumindest nicht mit blankem Blech unterwegs bin...
Zudem gehe ich davon aus, dass von der Innenseite nichts versiegelt ist und werde da sicherheitshalber auch noch einmal nachlegen...
Nächste Woche werde ich dann noch einmal an der Werkstatt vorbei fahren, wobei ich mir jetzt schon denken kann, was da an Antworten kommt... "Geht nicht anders / ist halt ein altes Auto / zu dem Preis nicht anders machbar / etc."...

Ich könnte wieder mal im Strahl ko....

Ganz nebenbei... Auf der Beifahrerseite schleift der Reifen bei vollem Einschlag am Innenkotflügel. Hatte ich beim alten Yokohama nicht. Wenn ich jetzt dickere Distanzscheiben verwende, befürchte ich aber, dass der Reifen dann soweit raus kommt, dass er am oberen Kotflügelrand anschlägt...
Hatte da jemand schon ein ähnliches Problem?

Bild
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#245
Hallo Mike,
Da hast Du ja leider eine typische Fachreparatur ohne Leidenschaft bekommen. Zum Trost: An die Stelle kommt man zur Not ja wieder ran.
Ärgerlich ist, dass der gute Meister den Steinschlagschutz nicht aufgebracht hat, alles andere läßt sich ja nacharbeiten.

Ich würde an Deiner Stelle auch eine gute Konservierung einbringen. Irgendwann fällt dann vielleicht ja nochmal eine weitere Korrektur an, in Folge dessen auch diese Stelle nochmal korrigiert werden kann.

Trotzdem noch viel Spaß im Westerwald.

VG
Stefan

Re: Nach 121 Monaten...

#247
Miket hat geschrieben:Der ganze Spaß würde dann in etwa bei 150,- € liegen.Fand ich ok .


Michael, überlegt doch mal, wie soll das gehen?

Fz auf die Bühne (Zeit), Werkzeug vorbereiten (Zeit), blankmachen, Gammel wegschneiden, Bleche anfertigen, einpassen, einschweißen, angleichen, Spachtel, abkleben, grundieren, lackieren.
Das Gleiche auf der anderen Seite :!:

Miket hat geschrieben:Zweite Überraschung (wurde mir vorher am Telefon mitgeteilt): aus 150,- € wurden 250,- €, weil sechs Stunden am Auto gearbeitet wurde...

Abzüglich Material ergibt sich ein Stundensatz von 30.-€....Was erwartest Du?
Zu diesen Vogel brauchst Du nicht mehr gehen, das ist sinnlos. :!:

X76 hat geschrieben:Hallo Micha,
Das bekommt man für 150€.

Das hättest du bei mir besser haben können .aber nicht für 150€ .


Freundschaftspreis und ohne Rechnung und das Auto bleibt ne Woche, damit man da beigehen kann, wenn nichts zu tun ist: 450.-€
Das ist meine Überlegung, wie ich mit meinen Lacker handeln würde. Und das geht nur, wenn ich ihn dabei in den Arm nehme. :mrgreen:

Und wenn er dann beim Abholen sagt (es ist ihm peinlich) "sind 500.-€ o.k., da ........?"
..Dann reiche ich ihm die Hand und bin froh, dass der Wagen in Guten Händen war. :!:
Gruß
Christoph
"Ich weiß genau was Sie jetzt denken, und Sie haben recht!" Nicht von mir, sondern von: Thomas Magnum ;)
Bild

Re: Nach 121 Monaten...

#248
Die Sache sah für mich ja recht harmlos aus und Schweißarbeiten waren ja auch nur auf der Fahrerseite erforderlich.

Also habe ich überschlagen, dass das für einen Profi mit Profiausrüstung vielleicht zwei Stunden Arbeit sind und da erschienenen mir die 150,- € halbwegs realistisch. Wären es 170,- € geworden, wäre das ja auch kein Beinbruch und selbst die 250,- € wären ja ok gewesen, wenn es ordentlich geworden wäre.
Es handelte sich ja auch nicht um eine Hinterhofwerkstatt, sondern um einen wirklich etablierten Meisterbetrieb mit entsprechenden Qualitätssiegeln. Und wenn der Chef da 150,- € aufruft, muss ich mich eigentlich nicht mehr fragen, wie das gehen soll...

Uns selbst wenn es nur 50,- € gewesen wären, kann ich einem Kunden doch kein Auto mit blankem Blech zurück geben....
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#249
Nachdem ich heute auf meine Rampen gefahren bin, um mir die Pfuscherei mal genauer anzusehen und die blanken Stellen mit Lack zu versiegeln, kam ich aus dem staunen nicht mehr heraus.... Schlimmer geht immer...

1. Entdeckung - das neue Blech wurde auf den Schweller aufgesetzt und mit einer hübschen offenen Kante ausgeliefert... In den offenen Spalt kann das Regenwasser nun bestens eindringen und ordentlich für ein rostiges Feuchtbiotop sorgen...
Keine Dichtmasse, keine Versiegelung - nix! Gar nix!

Bild


Bild


Auf der anderen Seite (man beachte auch die hochwertige wellige Spachtelkunst und die sparsame Lackverwendung) hat man offenbar auch den unteren Rand der Schwellerfalz von aussen nach innen geschliffen. Im Ergebnis wurde auf der Innenseite dann ein Stück alter Dichtmasse samt Lack abgebrochen. Sieht man ja auf Anhieb nicht, deswegen muss man sich ja auch nicht weiter drum kümmern...
Nebenbei wurde auch noch einer der kleinen Schwellerabflüsse zugespachtelt....

Bild


Bild


Bild


Wie gesagt, mir fehlen so langsam die Worte.... Die ganze Aktion könnte man prima als Schulbeispiel dafür, wie man es auf keinen Fall machen sollte, verwenden...
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#251
X76 hat geschrieben:Micha,
bring mir den x im kommenden Winter vorbei ,damit er wieder im nächsten Sommer schön aussieht .


Wäre diesmal wohl auch die bessere Entscheidung gewesen, aber wer ahnt denn so ein Desaster, wenn man mal eine Kleinigkeit in einem "Meisterbetrieb" vor Ort erledigen lassen will...

Beim nächsten mal weiß ich es besser und komme darauf zurück, Thomas.
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#253
Soderle, ich hatte gerade ein ernstes und kurzes Gespräch mit dem Meister, der meinen Text sogleich ungefiltert an seinen Mitarbeiter weiter gegeben hat.

Ergebnis: Alles auf null und der ganze Job wird in den nächsten 14 Tagen nochmal gemacht! Diesmal sogar vernünftig, um den nervigen Kunden nicht nochmal zu sehen... :D

Fortsetzung folgt!
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#254
Gut so.
Ich würde vielleicht sogar signailisieren dass ich gewillt wäre noch Kohle draufzulegen damit es auch wirklich gut gemacht ist.
Für 150€ können die da nicht annähernd ordentliche Arbeit abliefern.
Gruß Querlenker

Emerson Fittipaldi - Formula 1 World Champion 1972-1974 :
"...I'm not exaggerating, the X1/9 drives just like a Formula 1. I've not often tested a car with road holding as good and as 'true' as this..."

Re: Nach 121 Monaten...

#256
Querlenker hat geschrieben:Gut so.
Ich würde vielleicht sogar signailisieren dass ich gewillt wäre noch Kohle draufzulegen damit es auch wirklich gut gemacht ist.
Für 150€ können die da nicht annähernd ordentliche Arbeit abliefern.
Wir waren ja bereits bei 250,- €, nachdem er mir nachträglich mitgeteilt hat, dass er das für 150,- € nicht hinbekommt.

Also habe ich 250,- € bezahlt und dafür ordentliche Arbeit erwartet. Ansonsten hätte er ja gleich 350,- € sagen können. Aber von 150,- € auf 250,- € und jetzt nochmal etwas drauf packen, fände ich dann nicht mehr in Ordnung, da sich ein Fachmann innerhalb der Arbeiten irgendwann schon festlegen sollte, was der Spaß jetzt kostet.
Unabhängig davon sollte man selbst bei 50,- € ein offensichtliches Liebhaberauto nicht mit blanken Blechen und unversiegelten Nähten ausliefern...

Das war aber zum Glück bei den Nachverhandlungen alles kein Thema mehr, da der Meister sehr schnell einsah, dass da etwas reichlich nicht in Ordnung war.
Offenbar durfte sich aus Terminnot kurz vor Feierabend ein Geselle probieren und der Meister hat keine Endabnahme mehr gemacht, weil er schnell ins lange Wochenende wollte...

Jetzt wissen da alle, dass ich mich nach der Auslieferung mit der Lupe unters Auto lege und werden im zweiten Anlauf hoffentlich eine ansprechende Arbeit abliefern.
Wobei man mit etwas Erfahrung eigentlich schon beim Anblick des Autos wissen müßte, dass da zweifellos ein penibler Kunder dahinter steht... Aber Psychologie steht offensichtlich nicht im Karosseriebauer-Ausbildungsplan...
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#257
Tja
wir verhauen uns bei den Kostenplanungen gerne mal um ein paar 10000er.
Aber dafür wird mit Monatelanger Verspätung nix ausgeliefert was unser Chef nicht mindestens 20 x
angeschaut probegefahren und nachgebessert hat.
Bei deinem Schaden hättest du den X frühestens im nächsten Frühjahr bekommen und die Rechnung wäre nicht bei 250 sondern bei 25000 gelegen. Dafür hättest du allerdings auch dein Auto nicht mehr wiedererkannt. Incl. Einer seitenlangen Liste noch abzustellender Mängel.
Wohlhabenden sein kann echt teuer werden
Servus Andreas
ICH LENKE, ALSO BIN ICH

Re: Nach 121 Monaten...

#258
Ich glaube, wenn nach einer kleinen Schweissarbeit auch noch diverse Probefahrten auf dem Tacho gewesen wären, wäre ich da durch die geschlossene Tür 'rein marschiert... 8)

Dann besser um ein paar 10.000er daneben liegen... Beim X.... :mrgreen:
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#259
Kleines Update....

Der Karosseriebauer hat nun endlich seinen Pfusch beseitigt und die Schweller in einen top Zustand versetzt. Alles ohne Wellen, glatt, abgedichtet und mit einem ordentlichen Lacküberzug versehen.

Nachdem mich schon ewig die Orangenhaut auf den Heckkotflügeln geärgert hat, hat er mir angeboten, diese bei der Gelegenheit auch gleich weg zu polieren. Wäre keine große Sache und würde zusammen nur ca. 30,- € kosten.
In Anbetracht dieses unglaublichen Kurses habe ich diesen Job natürlich gleich mit erledigen lassen.

Das Ergebnis war dann auch tatsächlich top! Ich hätte nie gedacht, dass sich eine 20 Jahre alte Lackierung noch so unfassbar positiv verändern lässt! Spiegelglatt und Glanz ohne Ende!
Die Kehrseite der Medallie: Natürlich erforderte die Sache deutlich mehr Arbeit als gedacht und sollte nun plötzlich satte 180,- € kosten...
Wir haben uns dann letztlich auf 100,- € geeinigt, was m.E. in Anbetracht des überzeugenden Ergebnisses auch vollkommen ok war.
Aber dass ein Profi bei der Preisfindung derart daneben liegt, wundert mich dann doch immer wieder...

Bild
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!

Re: Nach 121 Monaten...

#260
hmmm... fahre den X fast taeglich... letzten sommer ... czech , slowenien, kroatien, italien, polen usw.... macht spass ohne ende. den ganzen sommer an der adria rumgesaust .. regen , sonne, scheissegal.. nach 14 stunden durchbrettern leckten dann in trogir fast alle bezinschlaueche !.. 2 tage repariert und weiter gehts.. ich haette auch eine gute zugmaschine ( landrover discovery ) und trailer. macht aber keinen spass. udn wenn was kaputt geht wirds halt erneuert.. der X muss gefahren werden !!