Mit dem 128 SOHC Motor habe ich direkt keine Erfahrungen mit freiprogrammierbaren Motormanagement, jedoch mit diversen anderen Motoren.
Bei unruhigem Leerlauf mit „sportlichen“ Nockenwellen ist das Problem oft, dass durch die langen Ventilöffnungswinkel der Saugrohrdruck in der Kammer bei Leerlaufdrehzahl zu pulsieren beginnt, wodurch das Steuergerät ein sich ständig veränderndes Lastsignal erhält.
Bei manchen Programmierbaren Einspritzsystemen bietet sich die Möglichkeit, bei niedriger Last/Drehzahl den Drosselklappenwinkel als Hauptsteuergröße für das Lastsignal zu verwenden und für den Rest des Kennfelds den Saugrohrdrucksensor für das Lastsignal.
Um einen wirklich stabilen Leerlauf zu erhalten, wirst du aber kaum um ein Leerlaufregelventil herumkommen.
Hierfür bietet sich zum Beispiel so ein Bosch PWM Ventil an
https://www.autodoc.de/bosch/1150222 .
Es gibt davon Zahlreiche Variationen bezüglich der Anschlüsse, das eigentliche Ventil ist aber bei allen das selbe.
Dieses wird oft für Freiprogrammierbare Einspritzungen verwendet, so findet man ohne Probleme Informationen bezüglich Frequenz/Pulsweite etc.
Diese wurden an zahlreichen Fahrzeugen der späten 80er und 90er Jahre, welche mit Bosch LH-Jetronic oder Motronic ausgerüstet sind verwendet.
Bei manchen Herstellern wurden diese Leerlaufregelventile, als die Motorbaureihen modernisiert wurden, mit einem Halter direkt an stelle des Bimetall Leerlaufstellers, (wie er auch beim X1/9I.E. vorhanden ist) verbaut.
Mit welchem Prüfspiel sind eigentlich die Steuerzeiten der Dbilas Nockenwellen angegeben?
Ich könnte mir vorstellen dass diese kaum schärfer ist als die Vergasernockenwelle vom 1500, da viele Nockenwellenhersteller die Steuerzeiten mit einem sehr geringen Prüfspiel angeben, wodurch der Vornocken mitgemessen wird, was die Steuerzeiten auf dem Papier erheblich länger macht.
http://x19.hobala.de/wiki/images/5/53/Nockenkurven.png
Hier hat sich jemand die Mühe gemacht, diverse Nockenwellen ohne Prüfspiel zu vermessen, damit man einen direkten Vergleich hat. Wie man sehen kann ist hier zum Beispiel die Vergaser X1/9 Nockenwelle mit nominell 272° bei 0.5mm nahezu identisch mit der FAZA 35/75 (nominell also 290°).
So oder so sollte dein Motor aber deutlich drehfreudiger sein. Ich habe in meinem X1/9 einen Einspritzmotor mit der Vergasernockenwelle und dem Vergaserauspuffsystem. Der Elastischebereich scheint mit dieser Kombination so bei ca. 4000-6500 Umdrehungen zu liegen, wobei die Leistung erst bei über 7000 Umdrehungen deutlich abfällt.
Da dein Motor modifiziert ist, wird dir niemand ein perfektes Kennfeld für die Zündung aus dem Ärmel schütteln können. Für die bestmögliche Abstimmung ist ein Prüfstand erforderlich.
Hier kann dir im besten Fall jemand mit einer (mehr oder weniger fundierten) Schätzung behilflich sein.
Wenn man keinen Zugang zu einem Prüfstand hat, kann es hilfreich sein, ein Kennfeld eines Serienmotors mit ähnlichen mechanischen Eigenschaften als Ausgangslage zu verwenden.
Auch hier würde ich dann aber im Bereich wo der Motor einen hohen Liefergrad aufweist, die Zündung ein paar Grad zurückzunehmen. Die Leistung lässt bei wenigen Grad vor dem optimalen Zündpunkt oft nur gering nach, überschreitet man hingegen die Klopfgrenze unter hoher Last entstehen sehr schnell schwere Motorschäden (gebrochene Ringstege, geschmolzene Kolben, Pleuellagerschäden etc.)