zeitgenössische Bremsen auch für Motorsport

#1
Ja hallo,

ich wieder mit meinen zeitgenössischen Umbau Gedanken.

Als ich in Hamburg das Stadtparkrennen gefahren bin lief nicht alles rund. Im ersten Törn waren am Ende die Bremsen weg. Ich bin dann mit Handbremse in die Box geschlichen, vorne rauchte es, als ob Du nasses Holz in den Kamin wirfst. Der Micha hatte dann flux die Beläge gewechselt und zu recht geschimpft, da ich hier nicht auf Qualität geachtet hatte. Danach hatte ich das Problem auch nicht mehr.

Natürlich mache ich mir schon Gedanken, die Serienbremse ist ja für schnelle Runden eh nicht ausgelegt. Jetzt gibt es ja die Möglichkeit auf Uno Turbo Bremsen zu gehen. Die hat auch unser i.e.. Das dencke ich muß nicht die Lösung sein, da mein Vergaser immernoch besser bremst als der i.e

Vieleicht ist es ja auch wirklich eine Frage der Belege. Oder gibt es zeitgenössische Rennbremsen?
Der eine oder andere von Euch fährt doch auch mal auf die Rennstrecke, wie sind denn Eure Erfahrungen?
Vieleicht war es auch mein Fahrstihl auf einer mir nicht bekannten Strecke, dass ich da besonders auf der Bremse stand.

Liebe Grüße
Olli
Scuderia X1/9

#2
Moin,
hast du schon Stahlflexleitungen verbaut?.

Es gibt ja noch die Grennstuffbeläge,der Bremsdruck ist deutlich besser nur ist der Belag zu dick,so das du die Metallplatten auf den Belägen entfernen mußt.

#3
Stahlflexleitungen können durchaus eine Gefährung des H-Kennzeichens werden, da müsste man schon einen Nachweis haben, dass es genau diese Leitungen (Hersteller und Typ) damals bzw im Zeitraum EZ+10 Jahre schon für den X gab. Dürfte kaum der Fall sein.
Beläge dagegen sind m.E. nicht durch das H reglementiert.
Gute Scheiben und Beläge machen schon viel aus, da gibts ja einige Beiträge hier im Forum, bemühe doch mal die Suche.
Eine Uno Turbobremse an der VA verbessert auch nicht an sich die Bremsleistung, durch die Innenbelüftung wird in erster Linie die Standfestigkeit der Bremse in Bezug auf Dauerbelastung / Kühlung erhöht.

Eine Uno Turbobremse sollte bei Fahrzeugen mit H-Kennzeichen ab EZ 1975 problemlos eintragbar sein, da es den UT ab April 85 gab.
mfg., Manfred

#4
Eine Verbesserung der Bremsanlage steht dem H-Kennzeichen nix im Wege!

Was meinst du mit wie vielen Tüv-Prüfern ich schon gesprochen habe.

#5
oh, oh, so einfach ist das nicht, du kannst (in bezug aufs H) z.B. keinesfalls eine 14" Bremsanlage vom Punto GT oder so verbauen.
Und gerade Stahlflexbremsschläuche sind eine heikle Sache - in allen Fällen, nicht allein in Bezug aufs H...
Da haben schon viele Tuningkids böse Erfahrungen in Bezug auf die Legalität gemacht... da muss man ganz genau auf die Legalität achten, da ist gerade in ebay viel Billigkram und Rennsportmaterial unterwegs, was nicht annähernd eintragbar ist.
Es ist nämlich ein Trugschluss, dass Stahlflex immer eine Verbesserung der Bremsanlage ist. Gerade vor dem TÜV kann diese die Gnade der Legalität oftmals nicht erreichen, weil die Bremscharakteristik zu sportlich und damit zu wenig alltagstauglich (sprich idiotensicher) ist.

Nebenbei, weils mich interessiert, warum sprichst Du mit verschiedenen Prüfern? 5 Prüfer, 6 Meinungen... :lol:
Man sollte irgendwann "seinen" Prüfer gefunden haben, einen der sich auskennt...
mfg., Manfred

#6
Nö,

Stahlflex habe ich noch nicht eingebaut, weil ich es bis Dato nicht für nötig hielt.
Ich dachte die wären gut um die Bremswirkung zu verstärken. Mein X bremst ja ungewöhnlich gut.
Das Problem war die Extrembelastung, wenn die jetzt hier auch weiterhelfen dann würde ich schon nachrüsten.

Du Manfred: die Stahlflex gehen gemeinhin beim H als Verbesserung durch. (vieleicht sogar in Berlin)

Olli
Scuderia X1/9

#7
Manfred,
es soll ja keine Punto Bremsanlage verbaut werden,es ging hier nur um die Stahlflexleitungen und mit allem Tüv-Prüfern mit dem ich gesprochen habe ist es kein Problem.

Und warum ich mit so vielen Prüfern geredet habe,tja weil ich wissen wollte wo die Unterschiede liegen.
Jeder Prüfer hat einen anderen Ermessensspielraum,ich werde mein H bekommen und werd meine 14 Zöller trotzdem weiter fahren :wink:

#8
Das Olli hat geschrieben:Nö,

Stahlflex habe ich noch nicht eingebaut, weil ich es bis Dato nicht für nötig hielt.
Ich dachte die wären gut um die Bremswirkung zu verstärken. Mein X bremst ja ungewöhnlich gut.
Das Problem war die Extrembelastung, wenn die jetzt hier auch weiterhelfen dann würde ich schon nachrüsten.

Du Manfred: die Stahlflex gehen gemeinhin beim H als Verbesserung durch. (vieleicht sogar in Berlin)

Olli


Stahlflex verstärken weder die Bremsleistng noch verbessern sie die Standfestigkeit.
Mit Stahlflexleitungen wird einfach der Druckpunkt der Bremse knackiger aber halt auch direkter, das heisst damit steigt auch die Blockierneigung wenn mans net ausreichend im Gefühl hat...
Die Standfestigkeit erhöhst Du mit besserem Material (Beläge) und eben mit einer innenbelüfteten Bremse...die Bremsleistung erhöhst Du mit mehr Reibfläche, auch undvor Allem besserem Material und mit größeren Kolbendurchmessern...

Wie gesagt, ich kenns anders, Stahlflex waren früher immer ein Problem, hab mich die letzten 5 Jahre aber auch net so sehr damit beschäftigt... wenn heute anders ist, dann lass ich mich da gerne auch belehren... Man lernt ja nie aus... :wink:
mfg., Manfred

#9
Moin,
bzgl. der Stahlflex Schläuche und H-Kennzeichen: da haben die Kollegen hier recht, Manfred. Auch bei unserer Rennmöhre war diese Art der Verbesserung kein Problem für die H-Abnahme.

Zu der ursprünglichen Frage vom Olli: den Ausführungen von Manfred ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Dein Problem beim Stadtpark Rennen waren billige Scheiben und Beläge in verbindung mit einer Bremsflüssigkeit, die einen zu niedrigen Siedepunkt hatte.
Ich empfehle aus den o.a. Gründen den Umbau auf eine innenbelüftete Bremsanlage, am einfachsten vom UNO Turbo mit Markenscheiben und Belägen. Wenn es dann noch Optimierungspotenzial geben sollte, kannst Du Dir dafür auch Scheiben und Beläge aus dem Motorsport kaufen, siehe z.B. www.sandtler.de
Viele Grüße
Michael
Nordisch by nature!
X im Norden: www.X19Hamburg.de und www.ScuderiaX19.de (Stammtisch vom X1/9-Club - Deutschland)
Bild

#11
Der Umbau auf die UNO Turbo Bremsanlage ist halt relativ einfach und kostengünstig machbar.
Wer mehr möchte, kann sich auch mal sowas ansehen:
http://www.midwest-bayless.com/storefro ... =250929277
Da wird's dann allerdings eher schwierig mit dem TÜV und mit dem H-Kennzeichen... :)

Edit: es gibt auch in Deutschland Anbieter von Mehrkolben Bremsanlagen für den Motorsport, die man sich dann zurecht bauen muss. Erste Voraussetzung dazu sind dann größere Felgen, für 13" gibt's so gut wie nix. Aber, das hat dann ja auch mit zeitgenössisch nicht mehr viel zu tun...
Zuletzt geändert von Michael V. am 28. Dez 2011, 10:43, insgesamt 1-mal geändert.

Mein Senf

#12
Hallo,

Stahlflex müssen eingetragen werden. Eingetragene Stahlflex sind kein Problem beim H-Kennzeichen da als Sicherheitsverbessernd angesehen. (Hatte das bei der Abnahme mit dem Prüfer besprochen, der hatte grundsätzlich keine Probleme, meinem Argument, dass ich lieber Stahlfelx von einem bekannten Händler als Bremsschläuche aus irgendeiner unbekannten Quelle fahren würde stimmte er völlig zu)

Der Umbau auf UNO-Turbo Bremsen sollte auch beim H-Kennzeichen gehen. Stichwort : Umbauten die innerhalb der ersten 10 Jahre nach Zulassung möglich gewesen wären. Uno Turbo Bremse müsste da wohl darunter fallen. Evtl. Nachweis durch damalige Eintragungen, oder Prospekte vom Uno Turbo die nachweisen dass es diese Bremsen damals gab.

Servus Andreas

#13
Olli

Ich habe bei meinem Xie gelochte und geschlitze Bremscheiben drauf. Auch die Stahlflex sind bei mir verbaut.
Dann solltes du auch eine Bremsflüssigkeit verwenden, die diesen hohen Anforderungen gerecht wird.

Achtung : Nur ein DOT3 verwenden, ausser du wechselst die Schlaüche der Bremsanlage. Dann sollte es auch mit einem DOT4 gehen. Auf der Bremsflüssigkeit von Shell steht drauf, DOT4 und mischbar mit DOT3. Mischen solltest du es nicht, entweder das eine oder andere.

Wen Du die Bremsen überbelastet, kannst du ein weiches Bremspedal bekommen. Dies weil eine Luftblasenbildung in der Bremsflüssigkeit statt findet. Das Problem ist ein niedriger Siedepunkt der Bremsfüssigkeit.

Ich fahre mit normalen Bremsbelägen und seit dem Umbau, hatte ich nie mehr Probleme damit. Auch nicht bei extremen Beanspruchungen auf der Rennstrecke. Es kommt auf die Mischung der Beläge und die Kühlung der Bremsscheiben an.

Es muss jeder selber wissen, was das Beste für seinen X ist und was die Bremsanlage bei welchem Anspruch aushalten muss.
" Saluti Diabolic "

Sonst nix ausser meinen X www.x19diabolic.ch

*** fahre nie schneller als dein Schutzengel fliegen kann ***

#14
Hallo Olli, Dein Problem hat meines Erachtens 2 mögliche Ursachen:
- Luftblasen durch zu viel Wasser in der Bremsflüssigkeit oder generell zu niedrigen Siedepunkt derselben. "mit der Handbremse in die Box geschlichen" spricht dafür, weil offensichtlich die hydraulische Bremsbetätigung wirkungslos war.
- Bremsbeläge, die der Belastung nicht gewachsen waren. Dabei hätte aber die normale Bremsbetätigung genauso wirksam sein müssen wie die Handbremse. Auch wenn davon üblicherweise vor allem die vorderen Bremsen betroffen sind, hätten doch die hinteren genauso gut oder sogar besser funktionieren müssen wie mit der Handbremse. Das Phänomen habe ich selbst schon erlebt. 2010 in Hockenheim war nach dem erstem Turn von meinen Bremsen nicht mehr viel zu spüren. Meine Hoffnung, dass sich das mit dem Abkühlen der Bremsanlage legt haben sich nur teilweise erfüllt. Ein anderer Fahrer hat mir dann gesagt, dass er das auf seinem Uno Turbo auch früher hatte und er seitdem Greenstuff Beläge fährt und damit das Problem aus der Welt ist. Das Gefühl dabei war nicht nur eine schlechtere Bremswirkung, sondern auch ein sehr weiches Pedal. Ich bin dann noch zwei Tage mit den weichen Bremsen gefahren (die Bremswirkung wurde wieder für den Alltagsbetrieb halbwegs brauchbar, aber das Pedalgefühl blieb weich) und habe dann nur die Bremsbeläge gewechselt und siehe da, die Bremse war wieder wie gewohnt. Dieses Jahr habe ich die ganze Übung mit Greenstuff Belägen absolviert und dabei keinerlei Anzeichen von Fading oder nachlassender Pedalhärte festgestellt.

Stahlflexleitungen sind meiner Meinung nach eine Glaubensfrage. Ich habe auf dem blauen seit ich ihn habe Stahlflexleitungen und auf meinem Bicolore hattte ich bis zum Schluss die alten Gummischläuche. Einen Unterschied in Pedalhärte, Druckpunkt o.ä. habe ich nicht bemerkt.
Das einzige was einen spürbaren Unterschied brachte, waren Ate-Powerdisc Scheiben, die ich erst auf dem Bicolore und dann auf dem blauen gefahren bin. Damit war die Bremsleistung deutlich besser und ich hatte das Gefühl, dass der Druckpunkt härter ist (wie letzteres von den Scheiben abhängen kann ist mir allerdings unerklärlich). Allerdings habe ich die Scheiben wieder runtergeschmissen, weil sich nach einer Weile beim kräftigen Bremsen ein unerträglich heftiges Bremsenrubbeln eingestellt hat, dass einem fast die Plomben aus dem Gebiss fielen. Schade eigentlich, denn die Bremsleistung war wirklich überzeugend.
Auch die Greenstuff Beläge sorgten in der ersten Zeit für einen unglaublichen Biss beim Bremsen. Allerdings legte sich das (leider :cry:) wieder, sobald die "Einbremsbeschichtung" weggebremst war. Seitdem sind sie halt "nur" standfester.
Die Turbobremsen sollten an sich schon eine geringfügig bessere Bremsleistung ermöglichen, weil die Scheiben und damit der Hebelarm größer sind.
Grüezi,
Thomas

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Beginne jeden Tag mit einem Lächeln - dann hast Du's hinter Dir!

#15
Fahre seit 20 Jahre die Uno T Bremse sogar mit Bremskaftverstärker vom 127 :D
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Lido 128AS0090843
ZFA128AS000121175 1,6 EZ80 Wochnerumbau
ZBB128AS007152363 1600 EZ 84
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#16
Die Uno Turbo Bremsanlage ist durchaus mit dem H-Kennzeichen vereinbar.

Allerdings ist der Austausch einer Bremsanlage nicht nur der Austausch der vorderen Sättel. Der Prüfer, der es ernst nimmt mit der Sache, wird Euch erklären, dass die Größe der Bremskolben aufeinander abgestimmt ist. Übernimmt man nur einen Teil der Bremsanlage, verändert man das Bremsverhalten. Wir hatten für die Eintragung die Wahl: Komplettwechsel aller Komponenten oder teure Fahrprüfung. Aber es gibt sicher auch weniger genaue Prüfer.

Wegen der Stahlflexschläuche: Der Druckpunkt wird präziser. Das ist bei meinen Autos auch durchweg sehr gut spürbar, ich werde keine Gummischläuche mehr fahren.

Olli, erste Schritte:

- Überprüfung aller Bremssättel und neue Flüssigkeit
- Hochwertige Bremsscheiben und Belege

So schlecht ist die X-Bremse nicht. Erst wenn es dann nicht ausreicht würde ich an Deiner Stelle über was größeres nachdenken.

Ciao Joachim

#17
Hallo



Allerdings ist der Austausch einer Bremsanlage nicht nur der Austausch der vorderen Sättel. Der Prüfer, der es ernst nimmt mit der Sache, wird Euch erklären, dass die Größe der Bremskolben aufeinander abgestimmt ist. Übernimmt man nur einen Teil der Bremsanlage, verändert man das Bremsverhalten. Wir hatten für die Eintragung die Wahl: Komplettwechsel aller Komponenten oder teure Fahrprüfung. Aber es gibt sicher auch weniger genaue Prüfer.


Das interessiert den Prüfer normal nicht. Das Bremsverhalten ändert sich wenig, im Extremfall wird die Bremse nicht so Heiß als beim ALU Müll.
Mit den Alu Bremszangen gab es während meiner FIAT Zeit nur Probleme ständig oxidiert, verzogen oder fest.
Meine Turbozangen sind vom UNO Bj 1985 und waren noch nie fest oder hatten irgendwelche Probleme gemacht, Sauber bürsten Bremsklötze wechseln
das wars. Die Turbozangen hinten kann man auch verwenden, sie müssen nur Seitenverkehrt eingebaut werden, dadurch ist die Entlüfterschraube zwar
unten weshalb die Bremsen vorher entlüftet werden müssen, danach spricht laut Prüfer nichts gegen den Einbau.
"Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen." (Walter Röhrl)

Ciao Scorpi