Die Gelegenheit war heute günstig, endlich mal den Günther zu besuchen, da ich ca. 100km entfernt Urlaub mache.
Zunächst einmal herzlichen Dank an Günther, dass er sich die Zeit genommen und spontan meiner Bitte nachkam, ihn mal besuchen zu dürfen. Neben einer Demonstration der Leistungsfähigkeit auf Günthers Hausstrecke (bei der ich dann doch mal nachhaken musste, ob da wirklich serienmäßige Reifen drauf sind, da der X doch erstaunlich gut am Asphalt klebte) durfte ich dann auch selbst seinen X pilotieren: Was soll ich sagen? Einfach klasse! Genauso muss ein X am Gas hängen. Bereits aus niedrigen Drehzahlen steht viel Moment zur Verfügung und der Motor zieht willig durch nach oben. Was mir auch gefallen hat: Das 5-Gang Getriebe schaltet sich wie das 4-Gang-Getriebe im 1300er: Als ich gedankenlos in den 5. schalten wollte und mich dann auf halbem Weg in den 5. erschreckt dran erinnerte, dass ich ja in einem 1300er (zumindest dem Papier nach) sitze, musste ich mich nach dem Kratzgeräusch (sorry Günther!!) aus dem Getriebe dann doch belehren lassen, dass es ja ein 5-Gang Getriebe ist. Hätte ich auf Grund der präzisen Schaltung wirklich nicht vermutet. Leider war nicht genügend Zeit, um mal genauer anzuschauen, was Günthers Vorgänger da schon alles umgebaut hatte, denn genau so müsste ein 5-Gang zu schalten sein! Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Sintermetall-Kupplung und die Geräuschkulisse des entdrosselten 4-Zylinders im Heck wäre mir auf Dauer etwas zu anstrengend oder müsste mit Oropax weggedämpft werden. Der Allison-Krümmer ist jedoch beeindruckend sauber in den Motorraum integriert und scheint mir eine perfekte Lösung zu sein. Die Leistungscharakteristik jedenfalls überzeugte sehr!
Nachdem ich beim Fahren dann schon vom Motor schwärmte entschied Günther spontan, dass wir seinen Freund K. Ledinegg besuchen, also denjenigen, der den Motor aufgebaut und abgestimmt hat. Was soll ich sagen? Da haben sich ein paar Menschen mit Benzin im Blut getroffen und ich bekam eine Exklusiv-Führung durch K. Ledineggs Betrieb.
Bei einer Tasse Kaffee und einem österreichischen Traum aus Schokolade und Sahne (Günther sprach von "Reduktionskost"
) lernte ich allerhand über die oststeirische Motorsportszene, das Tuning von Fiat-Motoren, usw.
Für einen Technik-Freak wie mich natürlich ein Traum, hier zwei Praktiker am Tisch zu haben, die durch ihre Taten überzeugen und sich auch nicht scheuten, etwas aus dem Nähkästchen zu plaudern. So konnte ich z.B. einen M3-Motor auf K. Ledineggs Motorenprüfstand bestaunen, bei dem gerade letzte Abstimmungsarbeiten erfolgen.
Probieren geht eben doch über Studieren!
Günther, danke nochmals für den schönen Nachmittag (bitte auch an K. weitergeben).
Und ich frage mich wirklich, wozu Du einen Turbo-Motor aufbauen willst: Die Spontaneität des Saugmotors wirst Du vermissen!