Getriebeöl

#1
Hallo,
Habe 84er X gekauft mit 210.000km. :twisted:
Erstbesitzer sagte, er habe Synthetiköl (Marke Mobil??) im (Erst-)Getriebe. Bis dato sind auch keine Syncronringe o.Ä. am Getriebe getauscht worden.
Schaltung flutscht (besser) als neu.
Die Daten sind zuverlassig, da der Wagen nun 3te Hand ist und der Vorbesitzer NIX dran gemacht hat.
Kann jemand sagen um welches Öl es sich handeln könnte? :?: Ich möchte es wechseln.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? :?: Der Unterbodenschutz ist "Immerfeucht" (wie slime). Was kann das sein? :?: Da das Fahrzeug in gutem Zustand ist muß es gut sein.

Vielleicht ein Tip...

#2
Hallo,
also, das Getriebeöl würde ich nicht wechseln. Neue Getriebeöle haben die Eigenschaft agressiv zu sein, eine Eigenschaft, welche Öle mit der Zeit verlieren. Angegriffen werden so besonders Buntmetalle, Duchtungen o.ä.. Aus diesem Grund wird auch z.B. bei Mercedes mittlerweile auf Longlife-Füllungen zurückgegriffen. Die beste Möglichkeit wäre hierbei wohl das Filtern des Öls, um Partikel zu entfernen. Bei meinem X war auch Synthetiköl drin, da gab es aber Synchronisationsprobleme. Daher hab ich ein Öl nach API GL 3 verwendet (ohne besondere Verschleissminderungszusätze).
Bei dem Slime unter dem Unterboden könnte es sich evtl. um Mike Sanders Korrosionsschutzfett handeln, dies ist gelblich. Dies ist übrigens spitze, ich habe damit bei meinen Unterboden alle Überlappnähte (nach Owatrol) mit behandelt.
Gruß, Marc.

#3
Danke für den Tipp. :D
Zum Auffüllen sollte ich aber wohl besser wieder Synthetiköl nehmen, oder? Gibt es da eine Empfehlung? In dem Getriebe wurde gleich nach dem Kauf auf Synthetiköl umgestellt. Wenn erst längere Zeit mit normalen Öl gefahren wird soll es wohl zu den von dir beschriebenen Problemen kommen.
Der Unterbodenschutz ist schwarz. Vorsicht ist hier besonders bei Schweißarbeiten geboten. Er soll brennen wie Teufel. :evil: Ich hoffe, daß es dazu so schnell nicht kommt.

Gruß aus Selm

Ralf

Dextron B als Alternative (?)

#4
Dies ist kein Vorschlag sonder mehr eine Anfrage.

Erstens:
Habe im Handbuch des Uno-Turbo gelesen
(naja, die Getriebe sind ja materialweise Baugleich so die Aussage sollte auch fuer
den X gelten) dass fuer den rennsport kann man ATF-oel typ Dextron B verwenden.

Hat's irgendeiner ausprobiert?, oder moechte qualifizierte aussagen dazu machen?

------

Zweitens:
Habe in einer autozeitschrift gelesen dass SAAB fuer den 9000i -90 MOTOROEL
empfehlt aus gleichen gruenden wie oben, dass die EP-additive zu agressiv sind.
Ein motoroel kann mit API GL1 verglichen werden. Die SAE-zahl wurde nicht erwaehnt...

Etwas fuer den X? Kommentare?

------

Drittens:
Das einzige nicht-EP oel, was ich im Raum Aachen finden koennte, ist Shells getr.oel fuer motorraeder API GL5, gibts bei Polo z.b.
Sie hatten auch API GL4 oel, aber dann MIT EP additiven. Eine heikle sache das richtige oel zu finden......

Gruss Rich

EP

#5
Werden EP-Additive nicht generell für Kegel-Tellerrad-Getriebe benötigt? Falls ja, dann brauchst Du das auch fürs X-Getriebe (Differential).
Bertone X1/9

#6
Hallo,

seid vorsichtig mit Getriebeölen! Wenn ihr ein HD-Öl, was normalerweise für Hypoid-Verzahnungen gedacht ist (Differenziale) einfüllt, haben diese eine so hohe Schmierfähigkeit um dem Zahnflankendruck standzuhalten, dass die Synchronringe nicht mehr funktionieren, da diese ja auf der Reibung zwischen Synchronring und -Körper funktionieren. Ein ATF im Schaltgetriebe wird zwar manchmal gemacht, halte ich allerdings gerade bei äteren Getrieben, deren Zahnflanken- und Lagerspiele doch noch etwas größer sind wie bei heutigen Getrieben nicht für Sinnvoll, da ATF sehr dünnflüssig ist. Ich schütte bei mir immer stinknormales SAE 90 rein, das tuts schon seit 10 Jahren!
Hab da gerade bei Ebay ne Betriebsanleitung von 1974 ersteigert, Fiat gab damals einen Getriebeölwechsel alle 30.000 km vor!
Von Fiat wurde damals "Oliofiat ZC 90" vorgeschrieben, "Öl für mechanische Getriebe, SAE 90, keine EP-Eigenschaften".

Gruß, Alex
http://www.x19world.de

gelernt

#7
Siehste, wieder was gelernt.

Merci für die Info. Habe eh noch nie nix anderes in meine Fiat/Lancia Getriebe gefüllt. 30Tkm?? Das halte ich für etwas übertrieben.
Bertone X1/9

#8
Hallo Holgi,

damals musste man auch noch alle 7500 km Ölwechsel machen (zumindest bei VW), bei X alle 10.000 km. Mit heutigen modernen Motorölen sind weit größere Fahrleistungen drin, bei Mercedes gibts eine "automatische Service-Anzeige", die angibt wann ein Ölwechsel gemacht werden soll. Wie das funktioniert weis ich leider auch nicht, jedenfalls waren da manchmal Autos mit mehr als 20.000 km (!) zwischen den Ölwechseln dabei, und wenn die Daimlers mal so ein langes Ölwechsel-Intervall tolerieren muss das seinen Grund haben :wink:

Zum Getriebeöl: Bei heutigen, modernen Ölen ist ein Wechsel meistens nicht mehr vorgesehen, die Getriebe haben eine Füllung auf Lebenszeit.
Auf der Seite von Esso Mobil http://www.mobiloil.de hab ich mal nen Link zu den Getriebeölen gefunden http://www.mobil-oil.de/business/industrial/getriebeoele_automotive.html. Verwendbare Synthetiköle sind z.B. Mobiltube PTX 75W-90.

Gruß, Alex
http://www.x19world.de

#9
Alex K. hat geschrieben:Hallo,

seid vorsichtig mit Getriebeölen! Wenn ihr ein HD-Öl, was normalerweise für Hypoid-Verzahnungen gedacht ist (Differenziale) einfüllt, haben diese eine so hohe Schmierfähigkeit um dem Zahnflankendruck standzuhalten, dass die Synchronringe nicht mehr funktionieren, da diese ja auf der Reibung zwischen Synchronring und -Körper funktionieren. Ein ATF im Schaltgetriebe wird zwar manchmal gemacht, halte ich allerdings gerade bei äteren Getrieben, deren Zahnflanken- und Lagerspiele doch noch etwas größer sind wie bei heutigen Getrieben nicht für Sinnvoll, da ATF sehr dünnflüssig ist. Ich schütte bei mir immer stinknormales SAE 90 rein, das tuts schon seit 10 Jahren!
Hab da gerade bei Ebay ne Betriebsanleitung von 1974 ersteigert, Fiat gab damals einen Getriebeölwechsel alle 30.000 km vor!
Von Fiat wurde damals "Oliofiat ZC 90" vorgeschrieben, "Öl für mechanische Getriebe, SAE 90, keine EP-Eigenschaften".

Gruß, Alex


Also wenn ich mich recht erinnere war das Problem bei EP-Ölen wie oben schon erwähnt, daß die Additive, die das Öl so druckstabil machen (Extrem Pressure) aggressiv sind und Buntmetalle (?) angreifen. Offenbar scheinen die Synchros aus solchen Metallen zu bestehen und halten dann nicht besonders lange. Ich habe bei mir 90'er Oldtimer-Getriebeöl von Castrol drin (heißt Castrol-Classic oder so) und da is nix dergleichen drin. Habe auch mal versucht bei Fiat das passende Öl zu bestellen. Das war nicht mehr lieferbar und als Alternative wurde aktuelles 90'er Fiat-Getriebeöl empfohlen. Das hat aber nu wieder EP-Additive. Keine Ahnung ob das jetzt bedeutet, daß es Fiat wurscht ist was mit alten Getrieben passiert oder ob die Getriebe das Zeugs doch abkönnen.
Offenbar scheint aber die Verzahnung der Getriebe recht großzügig dimensioniert zu sein, sonst hätte man erst gar nicht auf diese Additive verzichten können.
Grüßle,
Markus

Getriebeöl...

#10
Hoi Leute,
Hatte letztes Jahr das gleiche Problem. Durch Zufall bin ich "bei uns umme Ecke" über was passendes gestolpert:
Fragt mal den freundlichen Hyundai-Händler eures Vertrauens, der hat nämlich garantiert passendes "Non-EP-Öl" da.... :D
Good Luck...
Charly
Der mit dem X kurvt ...

#11
[quote="Alex K."]Hallo Holgi,

damals musste man auch noch alle 7500 km Ölwechsel machen (zumindest bei VW), bei X alle 10.000 km. Mit heutigen modernen Motorölen sind weit größere Fahrleistungen drin, bei Mercedes gibts eine "automatische Service-Anzeige", die angibt wann ein Ölwechsel gemacht werden soll. Wie das funktioniert weis ich leider auch nicht, jedenfalls waren da manchmal Autos mit mehr als 20.000 km (!) zwischen den Ölwechseln dabei, und wenn die Daimlers mal so ein langes Ölwechsel-Intervall tolerieren muss das seinen Grund haben :wink:



Hallo Alex,

wie das mit der Service-Intervall-Anzeige funktioniert ist ganz einfach: Heutzutage wird ja jeder Griff und jeder Tritt den Du tust elektronisch erfaßt, so auch welche Fahrweise Du an den Tag legst, wieviel Gas Du gibst (Dosselklappenpoti), ob Kurz- oder Langstrecke (Temp.-Fühler), ob schnell oder langsam (Luftmassenmesser), usw. Das Steuergerät rechnet Dir so ganz genau aus ob Du nach 10.000 oder 50.000 km zum Service darfst.
Gut daß ich so'n Tinnef nicht haben muß ...

Gruß, Claas
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Claas Kirchmann
E-Mail: autoteile@claaskirchmann.de
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Standfestigkeit Getriebe...

#12
Das dürfte nicht unbedingt am Oel allein liegen. In erster Linie liegt es an den Fahrern die das Fahrzeug bewegt haben. Das X Getriebe ist halt ein wenig empfindlich. Die meisten unserer Autos, vor allem die älteren, sind doch durch so manche Hand gegangen. Wer weis wie die guten Stücke dort "vergewaltigt" wurden. Wenn ich an meinen ersten X denke, damals 8 Jahre alt (Bj.80), ich der 9. Besitzer :shock: . Das sind doch keine Ausnahmen. Es gibt doch nur eine Handvoll von X Fahreren die den X aus erster Hand haben bzw. Erstbesitzer sind. Die haben bestimmt weniger Getriebeprobleme. Als nächtes sind einfach die Fertigungstoleranzen zu berücksichtigen. Wer ein Getriebe erwischt hat wo gerade mal alles paßt hat halt Glück gehabt. Ist doch auch beim Motor so.
Meinen ersten X habe ich bei KM-Stand 195000 umgebaut auf IE. Den Motor habe ich aus Bequemlichkeit einfach mit gewechselt. Die alte Maschine lief wie eine EINS. War immer noch TOP. Mann muß halt auch mal Glück haben. Ich verwende seit Jahren nur Mineraloele von "Namhaften" Herstellern. Selbst das ist nur für das Gewissen. Bringen tut das rein gar nichts. Synthetische Oele sind für den X nicht geeignet. Auch nicht für neue Motoren und Getriebe. Man sollte bedenken, das die Entwicklung von Motor und Getriebe von vor 1970 ist. Da hat diese Oele noch keiner berücksichtigt. Einen vernünftigen Interwall des Wechsel sollte man auf jeden Fall bei unseren "alten Möhren" berücksichtigen. Ich wechsel Motoroel alle 5000 (bzw. Jährlich), Getriebe alle 30000. :D :D :D
Gruß
Heiko Lange

BERTONE X1/9 CLUB DEUTSCHLAND e.V.
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01/1979

#13
Hallo Heiko, Hallo Claas,

ich dachte da gibts nen "Ölfühler" (so nannten die das Ding früher in der Werkstatt) in der Ölwanne. Wenn Abrieb im Öl ist, müsste sich ja der Widerstand zwischen 2 Elektroden, die im Öl relativ nahe beieinander stehen, verändern. Ich dachte es funktioniert so irgendwie...

Zum Thema Öl: Grundsätzlich sind moderne Vollsynthetik-Öle mit niedrigen Viskositäten wie 0W-40 oder 5W-40 nix für alte Motoren, da die Laufspiele hier viel größer sind wie bei modernen Motoren und der Ölfilm zwangsweise aufgrund der Dünnflüssigkeit abreißen würde. Deshalb sollte man mindestens 10W-40 oder 15W-40 Teilsynthetik oder Mineralisch verwenden. Da diese Öle allerdings über moderne Additive verfügen, ist ein Ölwechsel von 10.000 km ausreichend. Ich sehe auch keine Probleme darin, ein Vollsynthetisches Getriebeöl, z.B. 75W-90, zu verwenden, nur halt ohne EP-Zusätze aus o.g. Gründen.

Gruß, Alex
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.

#15
Hallo X-Fahrer/innen,

da kann ich Andy nur zustimmen. Ein 0W40-Öl vollsynthetisch ist wenn es warm ist (und das ist es ja meist) keineswegs dünner als ein 15W40-Öl mineralisch. Wie die 40 schon sagt beide Sorten warm die gleiche Viskosität, kalt ist das 0W40 viel dünner, also schneller Öldruckaufbau, und in allen Bereichen stabiler Ölfilm, verglichen mit Mineralöl. Das einzige Problem sehe ich in der Reinigungswirkung von Synthetiköl. Einen innen verschmutzten Motor damit zu befüllen könnte zuviel für das Öl und -Filter sein ... Habe noch nie von echten Problemen wegen der Umstellung gehört, auch nicht bei Motoren der '70er/'80er-Jahre. Wir fahren ja schließlich keine Schnauferl, gell?

Gruß, Claas
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Claas Kirchmann
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#16
Hallo

schon erstaunlich - das vielgerühmte Haynes manual schweigt sich zum Thema Getriebeölwechsel aus! Die Ablaßschraube hab ich gefunden (am Differential recht weit unten, oder?). Aber wo fülle ich denn das neue Öl wieder ein? Ist das die Schraube auch am Differential weiter oben? Und wenn ja, wie bekomme ich denn am besten das gute Naß da rein, ohne den ganzen Boden zu versauen?

Schöne Grüße

Uli
Noch ein Bekloppter mehr ;-)

1988er i.e. in Nero 601
128AS10162813

...

#17
Hallo Andreas, Hallo Claas...

Andreas sein Motor war ja fast neu. Das Problem ist die Reinigungswirkung wie Claas es bereits aufgeführt hat. Ein Freund hat mal seinen Ford XR3i bei 100KM umgestellt. Der hatte Hydrostößel. Die haben angefangen zu "klackern". Hat dann wieder auf normales gewechselt und es war vorbei. Einen Motor der viele KM mit Mineralöl am Buckel hat sollte man einfach nicht umstellen.
Gruß
Heiko Lange

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1500er 5-Speed
01/1979

Getriebeoelwechsel...

#18
Die Einfüllschraube sitzt über der Ablaßschraube. Die einfachste Möglichkeit ist die nächste Werkstatt oder Tankstelle. Die lassen die alte Brühe ab und pumpen einfach neue mit einem Schlauch rein. Kostet nicht viel mehr als selbst Oel kaufen.
Außerdem gibts keine Probleme mit dem entsorgen. :wink:
Gruß
Heiko Lange

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Getriebeöl einfüllen

#19
Hi,

ansonsten kannst Du mit einem ca. 80 cm langen Stück Gartenschlauch und einem Trichter das Öl von oben einfüllen.
Unter's Auto krabbeln, obere Schraube am Getriebe lösen, Gartenschlauch einstecken und das andere Ende nach oben führen. Am Besten durch die Klappe zwischen Motor- und Kofferraum. Nun wieder hervorkrabbeln und Trichter aufstecken und dann LANGSAM Öl einfüllen.
Hinweis: wenn's überläuft ist der Füllstand erreicht! (Ach was..) :P

Viele Grüße
Michael