Re: Motor dreht nicht

#3
Nur weil vor 25Jahren neues Öl in den Motor kam, heisst dies noch lange nicht dass die Kolben nicht festgegammelt sein können.
Um sicher zu gehen, würde ich die Zahnriemenabdeckung demontieren und nachsehen welche Welle fest sitzt, damit man eventuell in den führungen festsitzende Ventile nicht vermurkst. Wenn das Problem am Ventiltrieb oder der Nebenwelle liegt, würde sich die KW wenige Grad drehen lassen, da sich der Zahnriemen etwas elastisch verformen kann.

Wenn sich die KW nicht drehen lässt, "kleben" grosser Wahrscheinlichkeit die Kolbenringe an der Zylinderwand fest. Ich würde dann die Zündkerzen ausbauen und die Zylinder mit einem niederviskosen Öl (Kriechöl, Diesel, Petroleum) befüllen und ein paar Tage stehen lassen. Meistens lässt sich der Motor danach, mit etwas Kraftaufwand um das Losbrechmoment zu überwinden, frei durchdrehen.

Manchmal passiert es auch, dass die Kühlflüssigkeit sich zersetzt hat und zu einer korrosiven Flüssigkeit geworden ist. Insbesondere bei Motoren mit Graugussblöcken und Leichtmetallzylinderköpfen frisst sich dann die Kühlflüssigkeit entlang der Dichtfläche durch den Zylinderkopf und füllt den Zylinder.
Ist dies der Fall lohnt es sich bei einem Grossserienmotoren in der Regel nicht, diese wieder instand zu stellen.