X1-9 Forum

Hallo zusammen
Es ist wieder Zeit für all die Arbeiten, damit die kommende Saison problemlos verläuft.
Bei mir steht diesen Winter das Fahrwerk, Bremsenüberholung und Frontscheibenwechsel an.
Seit einiger Zeit mache ich mir Gedanken darüber, wie denn das Fahrwerk mit breiteren Reifen eingestellt werden sollte.
Im Haynes-Handbuch sind entsprechende Werte für Four- und Five-Speed Modelle angeben; für Reifen von 145- bis 165/70 SR13.
Aber wie verhält sich denn die Fahrwerkgeometrie bei 195/45 - 15? Kann ich die angegebenen Werte problemlos übernehmen, oder habt Ihr andere Erfahrungswerte?
Es sind ja hier viele mit wesentlich anderer, als der originalen Bereifung, unterwegs. Wie habt Ihr Euer Fahrwerk dementsprechend eingestellt?
Wäre Euch dankbar für hilfreiche Kommentare.
herzliche Grüße, und: bleibt gesund
Hans-Jürgen

Hallo Hans-Jürgen,

ich habe schon seit 30 Jahren 195/45 R15 auf meinem X montiert. Bis jetzt hatte ich mit der Standardeinstellung von Spur und Sturz keine Probleme. Da ich aber die etwas kürzeren Bielstein Feder montiert habe, habe ich die Tripple-C Exzenterschrauben nachgerüstet, um den Sturz wieder richtig einstellen zu können.

Gruß
Hardy

guten abend, Hardy
herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Habe mich gerade mal schlau gemacht, bezüglich der Excenterschrauben.
Ich nehme an, daß diese Schrauben an den Federbeinenden eingesetzt werden?

Hallo Hans Jürgen
Wenn Du den x nur dezent tieferlegst also 20 bis 40 mm brauchst du keine Exzenterschrauben. Du kannst die Originalschrauben nehmen, da sich der Sturz nur minimal ändert. Innerhalb im vorgegebenen Toleranzbereich. Ich würde aber nach dem Tieferlegen die Spur einstellen lassen.
Klaus

Hallo Hans-Jürgen,

ja genau, die H&R Tripple C (TC110) ersetzen jeweils eine der beiden unteren Schrauben am Federbein.
@Klaus: Mein X ist zwar nur ca. 3 cm tiefer, trotzdem haben sich die Reifen ohne Korrektur des Sturzes innen deutlich stärker abgefahren als außen.

Guß
Hardy

Nein; ich habe nicht vor, mein Auto tiefer zu legen. Auf keinen Fall; in meinem Alter!
Ich werde lediglich das gesamte Fahrwerk vorbeugend überholen. Täte zwar nicht Not; aber ich möchte halt alles perfekt haben, und keine Bastelstunde in der Saison einlegen müssen.
Vor diesem Hintergrund habe ich mich eben gefragt, ob breitere Reifen evtl. eine andere Spureinstellung sinnvoll erscheinen lassen. Bisher konnte ich keine ungleichmäßige Reifenabnutzung feststellen. Aber das muß ja nicht`s heißen.
Hab`s halt gern etwas genauer, wenn ich was anfasse.
herzliche Grüße
Hans-Jürgen

Wenn du es gern etwas genauer hast, könntest Du recherchieren ob die späten X, die serienmässig mit 185/60 kamen, andere Einstellvorgaben hatten.
Diese Werte könntest Du dann nehmen.
Und meine Empfehlung, nicht zum erstbesten Spureinsteller gehen.
Am besten zu einer Werkstatt die auch an Motorsportfahrzeugen arbeiten, die nehmen das genauer und geben sich mehr Mühe.
Und auf jeden Fall aufpassen dass auch die hinteren Räder auf Drehplatten gestellen werden beim Verstellen, sonst kommt da Mist raus.

herzlichen Dank für die Informationen.
Mir war nicht bekannt, daß der Bertone auch mal mit 185er Bereifung ausgeliefert wurde.
Wo könnte ich entsprechende Daten nachlesen?
Zur Einstellung: selbstverständlich mache ich das auch selbst. Passendes Gerät findet sich in unserer Oldtimer-IG
herzliche Grüße
Hans-Jürgen

Ich hatte bisher 195/45-15, 205/45-14, 195/45-14, 185/55-14 auf meinem X und jeweils die Serienwerte genommen i.V. mit verschiedenen Tieferlegungen und Spurverbreiterungen. Daher meine klare Empfehlung: Serienwerte nehmen. Sturz über die oben genannten Exzenterschrauben korrigieren, wenn nötig.

Die Werte für den Bertone X1/9 findest Du im Bertone Workshop Manual:

https://xwebforums.com/wiki/images/5/58 ... al_14.pdf Dort auf Seite 2 (44-1).

Hallo zusammen
So; dank Eurer - wie immer tollen - Hilfsbereitschaft, bin ich wieder mal ne Ecke schlauer geworden.
Aber: ich hätte da noch ne Frage, Sorry
Schau ich mir die entsprechenden Daten zur Vorspur vorne und hinten an, sind da doch erhebliche Toleranzbereiche angegeben.
Zwischen +2,5 bis +6,5mm an der Vorderachse, und +5 bis +8mm an der Hinterachse sind doch erhebliche Unterschiede zu verzeichnen.
Ich fahre 195/45-15
Vorne würde ich schon eher zu +6,5 tendieren, um die Lenkkräfte minimal zu halten. Aber hinten? da würde ich eher zur unteren Grenze - also +5mm tendieren.
Der kleine Motor des i.E. kann doch nicht so gewaltig an der Spur zerren, oder?
Das Problem ist ja wohl auch, daß wir das Optimum an unseren Schätzchen kaum austesten können, da unsere Autos zu wenig Kilometer im Jahr sammeln. Ich fahre ja schon verdammt viel; aber reicht das für ein optimales Urteil?
Was wäre Eure Empfehlung?
Wie immer; herzlichen Dank im voraus für Eure wertvollen Erfahrungen
Hans-Jürgen

Hallo,,
ich habe dir eine private Nachricht zu deinen Fragen gesendet.
VG. Peter

Wäre es nicht sinnvoller die Antwort hier zu posten damit andere auch etwas davon haben?
Dazu ist ja ein Forum da.

Finde ich auch.
So profitieren alle davon.

Hinten mehr Vorspur macht theoretisch gutmütiger beim Lastwechsel, eigentlich das was man bei einem Mittelmotorsportwagen will.
Vorne mehr Vorspur hat wenig mit den Lenkkräften zu tun, da spielt der Nachlauf die viel größere Rolle.
Ich persönlich finde ein hohes Rückstellmoment in der Lenkung sehr angenehm, damit fühlt sich die Karre präziser und direkter an und man hat mehr Rückmeldung.
Wenig Rückstellmoment fühlt sich stumpf und gefühllos an.
Deshalb würde ich den Nachlauf an die obere Grenze bringen, hilft auch dem Geradeauslauf.
Gruß,
Markus

Querlenker hat geschrieben: ↑

14. Dez 2021, 07:11

Wäre es nicht sinnvoller die Antwort hier zu posten damit andere auch etwas davon haben?
Dazu ist ja ein Forum da.

Hi,
ich kopiere es rein. Bin gespannt.

Hallo,
bezüglich deiner Fragen zum Fahrwerk. Vorab, wir haben eine eigene optische Messanlage von Beissbarth, daher kann ich das so oft machen wie wir es für notwendig halten.
Wir haben die Hinterachse und die Vorderachse aktuell in der Mitte des Tolleranzbereiches eingestellt. Damit läuft er sehr schön gerade aus. Auch bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn. Zu viel Vorspur und Sturz verbraucht Leistung. Der Nachlauf lässt sich leider nur über die Eintstellscheiben an den Zugstangen einstellen. Besser wäre eine Lösung mit einer Gegenmutter. X1/9 five speed 1979,
Den Sturz haben wir hinten bei 1°30 (205/60/13) und vorne bei 1°15 (185/60/13). Die Reifen auf der Hinterachse tragen sehr gleichmäßig.
Wichtig ist, dass du, wenn du das gesamte Fahrwerk ausbaust, die Hinterachse zuerst auf die Karossereimittelachse einstellst, andernfalls läuft er zwar gerade aus aber versetzt.
Im ersten Schritt den Sturz einstellen, dann die Vorspur und anschließend den Sturz ggf. korrigieren. Danach noch mals die Vorspur ggf. korrigieren, anschließend die Vorderachse zur Hinerachse einmessen und einstellen. (Ablauf wie an der Hinterachse) Die H& R Schrauben haben wir auch, nicht perfekt aber aktuell wohl das einzige Produkt welches man eintragen kann. Wir haben im Frühjahr das komplette Fahrwerk restauriert. Es gibt dabei 2 grundsätzliche Probleme, 1 Domlager sind nicht lieferbar und 2 die hinteren Traggelenke hatten bei uns die falschen Konusse an den Kugelbolzen.
VG.

guten abend, zusammen
Na; das ist doch mal ein toller, fundierter Beitrag. Danke Pepic!
Davon werden gewiß eine Menge hier profitieren.
Ich werde deine Ratschläge gerne umsetzen.
herzliche Grüße
Hans-Jürgen

Wie habt Ihr das mit dem falschen Konus gelöst?

Hallo,
wir haben die original Achsen angepaßt. D.h. Werkzeug gekauft und die Bohrungen für den abweichenden Konus aufgerieben. Eigentlich wiederstrebt mir so etwas aber die Achsschenkel waren ja schon umgebaut, alles neu lackiert und keine anderen Gelenke zu bekommen.

VG. Peter

Wäre mal interessant zu wissen, ob das sämtliche Reparatur-Traggelenke betrifft. Wurde ja immer gesagt, es wären die Original Traggelenke.

Hallo,
das Gehäuse, das Schmiedeteil passt.

Der verwendete Kugelgelenkbolzen war bei uns mit einer abweichenden Kegelsteigung im Traggelenk eingepresst.

Wenn der Kegel nicht zur Achse passt lassen sich die Antriebswellen im ausgefederten Zustand nicht durchdrehen, die Schrauben der Antriebswellen kollidieren mit den Dreieckslenkern.
Das kann mann im Nachgang leicht kontrollieren.
Den Händler habe ich darüber informiert.
VG.