Hallo zusammen!
Ich bin neu hier im Forum und möchte mich erstmal anständig vorstellen bevor ich hier mit Fragen loslege
Also - wie soviele hier habe auch ich mir nun meinen Jugendtraum vom X 1/9 erfüllt. Seinerzeit hatte ich leider nicht ausreichend Kohle, mir den "Ferrari für Arme" anschaffen zu können und mich mit einem 127er zufrieden geben müssen. Für den hat Papa wenigstens was beigesteuert, beim X wäre er neidisch gewesen und hätte voll gegeizt.
Nun, 42 Jahre später, habe ich mir gedacht "wann denn wenn nicht jetzt" und zugegriffen. Der Kauf eines 1980er im Zustand 3-4 war natürlich voll emotional und jenseits jeglicher Vernunft! Dass ich jetzt nicht über viele Jahre hinweg einfach in den Bertone einsteigen und losfahren kann, war mir von Anfang an klar. Einige Baustellen sind bis zum Frühjahr auf alle Fälle noch zu schließen und ich bin auch schon fleissig am Schrauben.

Ein besonderes Problem kann ich jedoch noch nicht fassen: Fahrlicht funktioniert, Blinker und Warnblinker geht. Wenn ich jedoch das Fahrlich einschalte, setzt der linke Blinker aus (der rechte geht)! Habt ihr sowas schon mal gehabt? Teilen sich die Komponenten etwa gemeinsam eine Sicherung oder ein Relais?
Die schwache Hoffnung, dass sich das Problem nach Einbau der Dirk Schmied'schen Lightbox eventuell auflöst habe ich noch ...
Habt ihr einen Rat / einen Tipp für mich?

Ah, übrigens ... ich komme aus dem schönen Landkreis Ebersberg und mein "Bello e impossible"-Bertone wird (hoffentlich) ab nächstem Frühjahr oft auf den oberbayerischen Straßen und den einschlägigen Treffen zu sehen sein - ich freue mich schon sehr darauf!

Hi willkommen im Forum. Gute Entscheidung mit dem X !

Das hört sich nach einem Masseproblem an. Vorne in den Lampenschächten gibt es Massesterne. Bau diese mal aus und mach alle Kontakte sauber.
Probleme mit masseverbindungen sind typisch für den X.
Klaus

Hallo H. Eduardo,

willkommen im Kreise der Unvernünftigen!
Blinker und Standlichter teilen sich die Masseverbindung. Ich teile Klaus Vermutung, dass da mit die Masseleitung keinen richtigen Kontakt hat. Den Massestern im Lampenschacht zu reinigen ist immer gut. Dann mal das Blinker-/Standlichtglaus abbauen und die Kontakte hintern den Birnchen säubern oder ggf. die Lampe komplett zerlegen und alle Kontakte reinigen. Das ist aber Meistens nicht einfach, da die Befestigungsschrauben festgerostet sind.

Die Lightbox ist gut und hilft den Lichtschalter zu entlasten, nutzt aber die alten Leitungen zu den Scheinwerfern. Ein Relaissatz direkt vor den Scheinwerfern liefert da evtl. noch mehr Spannung auf den Lampen.

Unser Oberbayernstammtisch ist übrigens jeden ersten Sonntag im Monat in Jarezöd bei Bad Aibling:
viewtopic.php?f=10&t=14943
Aktuelle Termin sind ganz am Ende des Threads zu finden. Nächster Termin ist voraussichtlich der 8. Januar.

Gruß
Hardy

Mille Grazie für die Tipps zum (Masse-)Problem! Da wäre ich als Dilettante von selbst nie drauf gekommen...
Dann werd ich mich wohl am Wochenende mit Drahtbürstchen und Kontaktspray bewaffnet mal in die kalte Garage begeben müssen

@Hardy:
Den Thread zum Oberbayern-Stammtisch hatte ich schon gesichtet! Da möchte ich künftig auch regelmäßig erscheinen
Ob es bereits am 8. Januar klappen sollte kann ich leider noch nicht sicher sagen.

Das freut mich & viel Erfolg!

Kontaktspray bringt eigentlich fast nur bei Feuchtigkeit etwas.
Ich würde die Kontakte mechanisch reinigen und dann z.B. mit Polfett vor weiterer Korrosion schützen.

Querlenker hat geschrieben: ↑

16. Dez 2022, 09:12

Ich würde die Kontakte mechanisch reinigen und dann z.B. mit Polfett vor weiterer Korrosion schützen.

da muss ich mal meinen Fuß in die Tür stellen.

Polfett ist eigentlich nur zur äußerlichen Anwendung gedacht. Das bedeutet , dass es nach der Montage auf die verbleibenden Flächen aufgetragen werden kann.
Leider muss ich immer wieder feststellen, dass Polfett auch auf die Kontaktflächen aufgetragen wird. Das erzeugt dann eine isolierende Fettschicht, die alles nur noch schlechter macht.
Also, an die Elektrik kommt kein WD40, kein Kupferfett, oder sonst eine Schmiere. Und Kontaktspray verdrängt Wasser, macht den Kontakt aber elektrisch nicht besser.

Mit der mechanischen Reinigung muss man behutsam sein. Die meisten Kontakte sind an der Oberfläche vergütet. Das kann z.B. vernickelt oder verzinnt sein.
ich würde da Verschmutzungen mit Isopropanol entfernen. Abschmirgeln oder ähnliches entfernt die Oberflächenvergütung, und lässt den Kontakt in kürze noch schlechter werden, als er zuvor war. Ist schon Korrosion da, ist das leider nicht reversierbar.
Einige Steckzungen am X wie z.B. an den Lampenfassungen des Standlichts sind aus Eisenblech. Ist da die Oberflächenvergütung weg, rostet es schnell.

Meine Empfehlung ist, die Stecker abschneiden, und neue ancrimpen. Die meisten Kabel sind so lang, dass man getrost neue Steckzungen oder Steckhülsen anbringen kann. An den meisten Stellen sind Flachsteckzungen/Hülsen 6,3mm mit/ohne Raste verwendet. Das ganze als unisolierte Ausführung und Rollcrimpung.
Zur Isolierung gibt es passende Tüllen, oder Schrumpfschlauch.

Wer mal schauen will, wie man das macht findet hier ein ganz gutes Video.

https://www.youtube.com/watch?v=lG9rsMEyo8I

Gute Zangen gibt es von diversen Herstellern. Für ungeübte empfehle ich auch die Zangen, bei denen das Kupfer, und die Isolierung in zwei Arbeitsschritten gecrimpt wird. Z.B. Knipex 9721215 B. Und vielleicht vorab ein paar Probecrimpungen machen.

So , ich nehme meinen Fuß wieder aus der Tür.......

Noch eine Bemerkung zum Polfett:
Wenn jemand den Fehler gemacht hat, die Kontaktlaschen mit Schmirgelpapier oder ähnlich zu bearbeiten, dann ist es eine gute Idee, NACH dem aufstecken der Anschlußstecker, das Fett (Elektrolube oder Kupferfett nehem ich z.B.) so aufzutragen, dass die Kontakte umhüllt sind, aber bitte nachher, so wie auch an den Batteriepolen.

JoR

Naja, Kupferpaste finde ich nicht gut. Habe gerade einen X bei mir stehen, an dem wurde das gemacht.
Da die Kupferpaste sehr leitfähig ist, hat es an den Relais für die Scheinwerfermotoren Fehlerströme gegeben. Das Ergebnis waren dann defekte Dioden am Motor.
Will gar nicht wissen, was passiert, wenn man mit der Paste richtige Kurzschlüsse erzeugt.

Ich tausche lieber die betroffenen Verbindungen aus. Sind Relais im Lampenschacht betroffen, verwende ich wasserdichte Ausführungen.
Das sollte mindestens noch mal so lange halten, wie es bisher gehalten hat. Und das auch ohne Schmiere.

Polfett hat man verwendet, da die Batterien früher oft Schwefelsäure-Gase abgesondert haben. Vor allem hat man beim laden mit einem externen Ladegerät die Deckel der Zellen aufgemacht. Zusätzlich ist der Batteriepol aus Blei ein ungünstiges Material, welches gerne mit anderen Materialen Kontaktkorosion bildet. Deshalb sind die Batteriepolklemmen am X original auch aus einer Bleilegierung.

Bei den normalen Verbindungen an Relais und Steckern sind die Materialien so gewählt, dass keine Kontaktkorosion entstehen sollte. Zumindest, wenn die Oberflächenvergütung noch nicht abgeschmirgelt wurde.

Soweit mein Kenntnisstand, der hoffentlich richtig ist. Ist ein großes Thema. Vielleicht kann da noch jemand weiteres dazu schreiben.

Patrick, auf deinen Fuß in der Tür hatte ich gehofft.
Also gibt es eigentlich nichts was man AUF die Kontaktflächen zum Schutz vor neuer Korrosion auftragen kann wenn man diese nicht tauscht?
In den USA hatte ich etwas das sich „dielectric grease“ nannte, ich vermute ein leitfähiges Fett.
Das ist nix?

ich glaube es gibt kein Allerweltshilfsmittel. Man muss von Fall zu Fall entscheiden.

Wichtig finde ich, dass man erst mal den Kontakt sauber herstellt. Dann prüft, ob alles gut ist. Danach könnte man noch was auftragen. Das könnte auch ein Hohlraumwachs sein.
Wobei wider das Problem auftritt, dass eventuell eindringende Feuchtigkeit nicht mehr heraus kann.

Öle und Fette, die Kriecheigenschaften haben, sollten halt nicht zwischen die Kontaktflächen kommen. Weder beim Zusammenstecken, noch irgend wann später.
Die meisten Kontakte leben von einer mechanischer Verbindung. Das kann von einer Verschraubung, bis zu zu einer einfachen Selbsthaltung mittels Federkraft sein.

Teilweise fallen Stecker von den Relais ab, weil zu viel Schmiere dazwischen ist. Oder die Bewegung am Stecker lässt Schmutz, oder die angesprochenen Hilfsmittel erst dazwischen kommen.

Für Extreme Bedingungen gibt es Schutzlacke und Beschichtungen die nach der Fertigstellung aufgetragen werden. Z.b. für Verwendung mit Salzwasser.
Wird da nachträglich was Repariert oder abgeändert, muss erst mal der ganze Schutz wieder entfernt werden.

Mille Grazie, Amici!
Ich bin so überwältigt von Euren zahlreichen und sehr weiterführenden Tipps dass mir fast der Kopf raucht
Meine Strategie ist es jetzt, den korridierten Kontakten erst mal mit Isopropanol an den Kragen zu gehen und wenn das nix hilft werde ich neue Steckverbindungen crimpen.

H. Eduardo