Wer schon mal selber Ölwechsel gemacht hat, und neues Öl und altes Öl, welches sein Wechselintervall erreicht hat, nur mal zwischen Daumen und Zeigefinger im Reibtest vergleicht (unabhängig von der Verschmutzung), weiß, dass es nicht so ist.
Die Verschmutzung ist dabei nachrangig (wenngleich nicht unwichtig).
Wenn man wie beschrieben die hohe Viskosität von neuem Öl sieht (beim Einfüllen) bzw zwischen den Fingern fühlt und wie dünn und wenig schmierend das alte, verbrauchte Öl ist, der wird sowas seinem Motor nicht länger antun als nötig.
Die langen Kohlenwasserstoffmolekühle, die den Schmiereffekt ausmachen, werden einfach mit der Zeit im Motor mechanisch zerstört, dadurch wird das Öl immer dünner und verliert mehr und mehr seine Schmierwirkung. Das ist phylikalische Realität und bei allen Ölen so.
Darum haben ja diese Longlifeöle alle möglichen Hilfsmittelchen beigemischt bis hin zu keramischen Zusätzen zur Notschmierwirkung.
Die Physik bzw Werkstoffchemie können diese Zaubermittelchen aber auch nicht aushebeln.
Darum ist ja der ganze Mist mit den Ölreinigerzauberfiltern, etc. alles Humbug. Die können der alten Brühe vielleicht den Dreck und Spritreste rausfiltern, aber eben auch nicht die Schmierwirkung von neuem Öl verleihen. Der nächste Schmierfilmabriss in einem Lager kommt dann bestimmt... oder die eingelaufene Nockenwelle etc etc etc... Motorschaden, baff... warum nur...
Ist dann aber entweder einfach ein altes Auto, das eben kaputt geht oder eben ein schlechtes... blöder Fiat (oder nach belieben sonstige Marke), läuft einfach nicht 50tkm ohne Ölwechsel...
Ein guter Motor mit gutem, funktionierdendem Öl sollte praktisch keinen mechanischen Verschleiß haben, irgendwoher muss der real vorhandene Verschleiß dann ja kommen, mal drüber nachdenken...
Bei jeder Tankfüllung lässt man heute schnell mal nen Hunni in den Tank gluckern - gerne auch mit unnötigem und teurem e5/Super+, um das böse e10 von seinem Auto fernzuhalten, was nachweislich im Gegensatz zu schlechtem, verbrauchten Öl noch keinen Motorschaden verursacht hat.
Aber in der Ölwanne plätschert das wasserdünne "Öl" seit 30 tkm oder mehr vor sich hin, was fast keine Schmierwirkung mehr hat - mir völlig unverständlich, wo ein Ölwechsel heute meist für unter nem Fuffi zu haben ist, bei manchen Kampfpreisen von ATU und Co teils billiger.
Das kostet noch nicht mal den Preis einer halben Tankfüllung, aber da wird dann geknausert....
Aber dafür hat man sich ja letztes Mal das gute 10W60, 5W50 oder 0W30 etc etc geleistet, das muss aber nun besonders lange herhalten...
Wer wie in diesem Fall seinen X-Motor lange haben will, der sollte da wirklich nicht am falschen Ende sparen und statt einmal mit (beim X) unnötig teurem Öl wie 10W60 lieber 2x mit 10W40 wechseln, das ist deutlich besser für die Langlebigkeit des Motors.
Jedenfalls hoffe ich, dass ich niemals ein Auto von so einem Ölreinigungs-Fan erwische...